Geschenk für Beuel Künstler will Edelstahl-„Passanten“ am Konrad-Adenauer-Platz

Beuel · Wolfgang Hunecke möchte den Bürgern Kunst schenken: Der Beueler Künstler schlägt vor, eine Edelstahl-Variante seiner Skulptur „Passanten“ vor den Neubauten am Konrad-Adenauer-Platz aufzustellen. Jetzt sucht er Sponsoren dafür.

 Seine Skulptur „Passanten“ hat Künstler Wolfgang Hunecke aus Cortenstahl gefertigt. Eine Edelstahl-Version möchte er den Beuelern schenken.

Seine Skulptur „Passanten“ hat Künstler Wolfgang Hunecke aus Cortenstahl gefertigt. Eine Edelstahl-Version möchte er den Beuelern schenken.

Foto: privat

Bei der im September 2019 durchgeführten GA-Umfrage zur städtebaulichen Entwicklung Beuels haben sich viele Teilnehmer für mehr Kunst im öffentlichen Raum ausgesprochen. Diesem Wunsch will nun der Beueler Künstler Wolfgang Hunecke nachkommen. Er möchte dem Stadtbezirk Beuel eine aus Edelstahl gefertigte Figurengruppe schenken und damit sozusagen Kunst in den öffentlichen Raum stellen. Jetzt sucht er Sponsoren.

In seinem privaten Garten an der Kreuzstraße steht bereits eine Vorlage: eine aus Cortenstahl gefertigte Skulptur, die eine Gruppe zeigt. Diese nennt er „Passanten“. Die Skulptur ist aus einem Stück so herausgeschnitten worden, dass sie – richtig zusammengefügt – auf den Betrachter wie eine Platte wirkt. Cortenstahl ist eine spezielle Legierung und hat die Eigenschaft, an der Oberfläche wie verrostet auszusehen. Dabei handelt es sich lediglich um eine Sperrschicht, welche den Stahl vor weiterer Korrosion schützt.

Seine „Passanten“ will Hunecke aus einer Edelstahlplatte schneiden. Auf einer Fotomontage zeigt er, wie sich diese Skulptur vor den Neubauten am Konrad-Adenauer-Platz einfügen würde. „Bis 2011“, erinnerte Hunecke, „standen hier die ‚Wächter’ von Lars Schnackenberg, die Hochstühle, die jetzt am Rheinufer stehen.“

Sponsoren und Kunstliebhaber gesucht

Nun sucht er Kunstliebhaber und Sponsoren für seine Projektidee, denn für den Materialwert müsse er schon einen größeren, fünfstelligen Betrag aufbringen. Doch diesen etwas trostlos wirkenden Platz verschönern, das würden diese „Passanten“ allemal. Wer Interesse hat, kann sich bei Hunecke in seinem Atelier im Baumhaus, Kreuzstraße 47, melden.

Bevor das Kunstprojekt richtig Fahrt aufnimmt, eröffnet Wolfgang Hunecke in der ehemaligen Buchdruckerei Kersting, Friedrich-Breuer-Straße 105, ein zweites Atelier. Am Sonntag, 15. März, geht der „kleine kulturelle Farbtupfer“ zwischen den Kulturmeilen Beuel-Mitte und Beuel-Ost ab 12 Uhr an den Start. „Zur Eröffnung zeige ich eigene Arbeiten aus verschiedensten Drucktechniken“, kündigt Hunecke an. Die Eröffnungsrede wird Werner Koch, Vorsitzender der Gewerbe Gemeinschaft Beuel, halten.

 In den Räumen der früheren Druckerei C. Kersting sollen Interessierte Platz finden, um Kunst mit verschiedenen Drucktechniken anzufertigen.

In den Räumen der früheren Druckerei C. Kersting sollen Interessierte Platz finden, um Kunst mit verschiedenen Drucktechniken anzufertigen.

Foto: privat

Thomas Kersting selber wird eine alte Linotype-Setzmaschine und den Buchdruck auf einem Heidelberger Tiegel vorführen. Tiegel, Kurzform für Tiegeldruckpresse, bezeichnet in der Drucktechnik eine Presse, bei der beide Druckkörper je eine ebene Fläche bilden.

Nach zwei Jahren Vorbereitung hat sich Hunecke genau diesen Tag für die Eröffnung ausgesucht, denn der 15. März ist alljährlich der „Tag der Druckkunst“ und dieser wiederum Bestandteil vom „immateriellen Kulturerbe“ ist. „Bei der Suche nach weiteren Depot-, Arbeits- und Ausstellungsräumen bin ich an der Friedrich-Breuer-Straße fündig geworden. Mit der Druckerei Kersting bin ich bereits seit den Anfängen des ‚Baumhaus’, meinem Atelierhaus, vor mehr als 40 Jahren verbunden“, erzählte Hunecke.

Vor einigen Monaten bot sich ihm nun die Gelegenheit, einen Teil der Räume anzumieten. „Zusammen mit Thomas Kersting möchte ich in Zukunft auch einige alte Techniken wieder zum Leben erwecken.“ Diese Räume und die Drucktechniken würde Hunecke auch gerne anderen Künstlern zur Verfügung stellen, sowie Workshops in Drucktechniken abhalten. „Dann kann man den Künstlern auch beim Herstellungsprozess über die Schulter schauen und nicht nur die Ergebnisse besichtigen“, verspricht er. Flachdruck, Tiefdruck, Hochdruck, diese drei traditionellen Techniken stehen zur Verfügung.

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