Freibad Besucherplus im Ennertbad

BEUEL · Mehr Schwimmer als im Vorjahr kamen diesen Sommer ins Ennertbad. Das Wetter spielt dabei eine untergeordnete Rolle.

 Im Winter trainiert Georg Aescht im Sportpark Nord, im Sommer im Ennertbad.

Im Winter trainiert Georg Aescht im Sportpark Nord, im Sommer im Ennertbad.

Foto: Leif Kubik

Gefühlt ist der Sommer ja wieder einmal ins Wasser gefallen. Dass diese Sicht die Realität allerdings vielleicht nicht ganz korrekt abbildet, legen zwei Dinge nahe: Da sind zum einen die buchstäblich unverfrorenen Schwimmhelden, die sich jeden Morgen in die Fluten des Ennertbades stürzen. Und da sind zum anderen die Zahlen: 55 548 Besucher konnte Bonns einziges rechtsrheinisches Freibad seit der Öffnung am 1. Mai bis zum Ende der Sommerferien verbuchen.

„Die Saison war in diesem Jahr klar zweigeteilt“, erläutert Jürgen Stoll. „Bis in den Juli hinein war das Bad gut besucht, 22 000 Gäste konnten wir zum Beispiel im Juni begrüßen“, so der Leiter des Ennertbades. Dann sei es aber auch schnell recht mau geworden; nur um die 5000 Besucher verzeichnet seine Statistik eine Woche vor Ende der Schulferien für den August. Zum Vergleich: An einem Spitzentag kommen bis zu 4000 Badegäste.

"Regen stört ja vor allem Familien beim Sonntags-Badeausflug"

So oder so: Frühschwimmer wie Silvia Kirsch aus Menden ficht das Wetter nicht wirklich an: „Schlechtes Wetter gibt es ja bekanntlich nicht“, findet die Angestellte und schwimmt jeden Morgen 45 Minuten bevor sie weiter zur Arbeit nach Beuel weiterfährt. Erst seit zwei Jahren hat sie das Frühschwimmen für sich entdeckt und liebt besonders die belebende Wirkung, die den ganzen Tag anhalte.

Und die Temperaturen seien in diesem Jahr doch ganz okay gewesen. „Regen stört ja vor allem Familien beim Sonntags-Badeausflug oder hält die Kids davon ab, nach der Schule auf die Liegewiese zu gehen“, glaubt auch Lutz Fuhrmann, der aber noch lieber in Freigewässern unterwegs ist. Um die 20 Kilometer reißt der ehemalige Leistungssportler im Schnitt jede Woche runter – meistens aber im Allner- oder Fühlinger See und nur zwei Mal pro Woche im Ennertbad.

„Schwimmhelden“ wie er oder die Beueler Pfarrerin Bettina Gummel sind bei jedem Wetter im Wasser, weil sie etwas für ihre Gesundheit tun wollen: Die Frühschwimmer sind eine eingeschworene Gemeinschaft: „Uns verbindet eine ähnliche Einstellung; da bildet sich schnell ein lockerer Freundeskreis. Auch Neulinge sind uns dabei stets willkommen“, so Gummel. Man komme ja schon ein wenig vor der Öffnung des Bades um halb sieben und so habe sich ein lockerer Gesprächskreis gebildet: Man redet vor dem Schwimmen ein paar Worte, meldet sich auch ab, wenn man in Urlaub fährt“, so die Pfarrerin.

Rund 20 Unverzagte stürzen sich Morgen für Morgen in Beuels einziges Freibad. Damit sie das völlig unbesorgt tun können sorgen Schwimmmeistergehilfin Manuela Bärhausen und ihr Team für Sicherheit. „Wenn viel Betrieb herrscht sitzt immer jemand oben auf dem Turm“, erzählt sie während sie vom Beckenrand die Schwimmer beobachtet.

„Dieses Jahr mussten wir nicht einmal den Krankenwagen rufen“, freut sie sich über die reibungslose Saison. Nur Bienen- oder Wespenstiche müssten sie oder ihre Kollegen zuweilen verarzten. Fünf bis sechs Mitarbeiter managen das Bad morgens, herrscht am Wochenende Vollbetrieb sind es bis zu zwölf oder 13.

Wie berichtet, ist die Beueler Bütt wegen dringender Wartungsarbeiten bis Mitte Oktober geschlossen. Da Vereine und Schulen keine Alternative haben, bleibt das Ennertbad geöffnet, „solange die Temperaturen zweistellig sind“, so Stadtsprecherin Stephanie Zießnitz. In dieser Zeit kann das Freibad auch noch von allen anderen Freiluftschwimmern besucht werden.

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