Schützenfest in Pützchen Besucherin kollabiert nach dem Festzug - Hoher Orden für Wester

PÜTZCHEN · Unterhalter Willi Bellinghausen spielte am Freitag zeitweise vor nahezu leerem Saal - das lag nicht daran, dass niemand zum Schützen- und Volksfest der Pützchener Sebastianus-Bruderschaft gekommen wäre. Im Gegenteil, der Platz vor dem Pfarrzentrum war voller Menschen, nur innen wollte sich bei dem Wetter zunächst kaum einer aufhalten.

 Festumzug: Die Abordnungen befreundeter Bruderschaften und die Pützchener Schützen marschieren durch den Ort.

Festumzug: Die Abordnungen befreundeter Bruderschaften und die Pützchener Schützen marschieren durch den Ort.

Foto: Max Malsch

Dabei war es dort sicher angenehmer, als es in den letzen Jahren bei vergleichbar hohen Temperaturen im Festzelt auf der Marktwiese gewesen wäre. Erstmals seit 1967 feierten die Schützen die Krönung ihrer neuen Majestäten wieder dort, wo der Verein vor 85 Jahren seinen Ursprung genommen hatte: "Die ersten Schützenfeste wurden damals in diesem Saal gefeiert", sagte Pressesprecher Willi Härling. Nach dem Krieg hatte der Pfarrsaal als Notkirche gedient, weil Sankt Adelheid ausgebombt war, wodurch der Umzug nötig wurde.

Noch etwas war neu: Die Krönung wurde nicht am Sonntag, sondern bereits am Samstag zelebriert. Jetzt sind das Königspaar Hans und Sigrid Aufdermauer sowie Prinz Gerrit Alfter und Schülerprinz Christian Rösner offiziell im Amt. Und kurz vor dem Fest kam noch eine weitere Majestät hinzu: Der Prinz bat darum, seine neue Freundin Saskia Prokop noch als Prinzessin mit aufzunehmen, was ihm und ihr gerne gewährt wurde. Die Majestäten, die an Christi Himmelfahrt ermittelt worden sind, wurden am Samstagabend durch den Ersten Brudermeister Willi Wester gekrönt.

Er selbst rückte dann unverhofft in den Mittelpunkt: Nach der Krönung überreichte ihm Bundesmeister Willi Ippendorf den Hohen Bruderschaftsorden für seine Verdienste um den Verein und die Schützentradition. Er sei davon überrascht gewesen, sagte Wester. "Normalerweise schlagen ja die Ersten Brudermeister jemanden dafür vor." Weil er das selber ist, mussten die anderen Vorstandsmitglieder geschickt hinter seinem Rücken planen.

Er hat dieses Amt seit fünf Jahren inne, war vorher länger Zweiter Brudermeister. Ippendorf lobte Wester auch für die gute Zusammenarbeit bei der Planung des Bezirksschützenfestes im vergangenen Jahr. Der stellte aber klar, dass er das ohne den Vorstand nicht alleine hätte leisten können. "Insofern gilt die Ehrung auch für die anderen mit."

Am Samstag endete der Abend mit schwungvoller Musik der Gruppe Wahnsinn total und dem Entertainer Linus, bekannt aus dem Kölner Tanzbrunnen, der mit seinen Star-Imitationen unterhielt.

Gestern Nachmittag traten die Schützen, begleitet von diversen befreundeten Gastvereinen, zum Schützenumzug an. Bei großer Hitze marschierten einige ohne Jacke. Die Hitze forderte laut Wester ihren Tribut: Bei einer Teilnehmerin kollabierte der Kreislauf, sie wurde aber schnell versorgt.

Danach schossen die Bürger für 1,50 Euro pro Schuss auf den Vogel. Für Kopf, Flügel und Schwanz gab es jeweils ein 10-Liter-Bierfass, Heinz Lindlahr fällte schließlich den Rumpf und gewann 20 Liter.

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