Enthüllung des Denkmals Beethoven-Schauspiel wird auf 2021 verschoben

Bonn · Jetzt ist es offiziell: Die Jubiläumsveranstaltung mit dem geplanten Schauspiel zur Enthüllung des Beethoven-Denkmals im Jahr 1845 ist auf August 2021 verschoben. Die Entscheidung ist dem Vorstand des Schiffer-Vereins Beuel nicht leicht gefallen.

 Das für dieses Jahr geplante Schauspiel wird auf 2021 verschoben.

Das für dieses Jahr geplante Schauspiel wird auf 2021 verschoben.

Foto: privat

Die Entscheidung ist dem Vorstand des Schiffer-Vereins Beuel nicht leicht gefallen, sie war aber wegen der Folgen der Corona-Pandemie unumgänglich: Das für Sonntag, 16. August, auf dem Bonner Münsterplatz geplante Schauspiel über die Enthüllung des Beethoven-Denkmals von 1845 muss verschoben werden.

Grund für diese Entscheidung ist die Allgemeinverfügung des Landes NRW, pandemiebedingt alle Großveranstaltungen bis zum 31. August 2020 zu untersagen. „Mit seinen zu erwartenden zigtausend Besuchern gehört das Event ‚175 Jahre Beethovendenkmal’ sicher zu den Großveranstaltungen im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten“, begründet Mitorganisator Claus Werner Müller die Entscheidung des Schiffer-Vereins.

Der Aufsichtsrat der Beethoven-Jubiläumsgesellschaft BTHVN2020 hatte bereits im April entschieden, dass alle derzeit für 2020 in Frage gestellten Projekte bis zum 30. September 2021 verschoben werden können. Von dieser Möglichkeit hat nun auch der Schiffer-Verein Gebrauch gemacht und die Nachstellung der Enthüllung des Beethovendenkmals auf den 21. und 22. August 2021 verschoben.

Zum 250. Geburtstag des größten Sohn Bonns, Ludwig van Beethoven, hatte der Schiffer-Verein Beuel 1862 e.V. auf Grund der Idee von Hans Joachim Fandel einen besonders ambitionierten Plan gehabt: Die möglichst originalgetreue Nachstellung der Enthüllung des Beethovendenkmals auf dem Bonner Münsterplatz. „Mit Schifferbruder und Ex-Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch haben wir schnell einen erfahrenen Projektleiter gefunden“, berichtet Käpt’n Reiner Burgunder, Vorsitzender des Schiffer-Vereins. Zudem habe der Verein sogar einen Nachfahren des damaligen Mitorganisators Professor Heinrich Carl Breidenstein, der 1845 maßgeblich an der Inauguration des Beethovendenkmals mitgearbeitet hatte, gefunden: Paul Breidenstein, Leiter der Iserlohner Musikschule. Er soll in die Rolle seines Vorfahren schlüpfen. Und auch für die anderen Rollen seien namhafte Protagonisten und Musiker angesprochen worden, fügt Burgunder hinzu.

Doch der mit mehreren hundert Personen großen Gruppe – bei über 40 mitwirkenden Vereinen und Organisatoren – geht es offenbar nicht anders als den vielen Menschen und Organisationen, die nach Beethovens Tod daran gedacht haben, diesem in seiner Heimatstadt ein Denkmal zu errichten. Denn in der Festschrift des Bonner Universitätsprofessors Heinrich Carl Breidenstein zur Inauguration des Beethovendenkmals in Bonn am 12. August 1845 ist Folgendes nachzulesen: „Schon im Jahre 1828 kam mir der Gedanke, dass ein Vorschlag unsem grossen Beethoven in seiner Vaterstadt ein Monument zu errichten, wohl grossen Anklang finden dürfte, und ich theilte ihn Andern verschiedentlich mit, ohne jedoch irgend etwas Weiteres in Beziehung darauf zu unternehmen, und zwar aus dem Grunde, weil damals die Cholera das halbe Europa und namentlich auch unser Deutschland in Schrecken setzte und somit die Zeit der Ausführung einer solchen Idee keineswegs günstig war.“

Die Cholera hat also eine frühere Aufstellung eines Beethovendenkmals, an das man bereits nach seinem Tod im Jahre 1827 gedacht hatte, verhindert. Als nächster Anlass hat sich dann als Termin für die Aufstellung sein 75. Geburtstag im Jahre 1845 angeboten.

„Ludwig van Beethoven wird sich im Himmel daher kaum darüber wundern, dass schon wieder eine Pandemie dafür verantwortlich ist, dass auch die für den 16. August 2020 vorgesehene Feier zum 175-jährigen Bestehen des Denkmals verschoben werden muss“, sagt Claus Werner Müller, zweiter Vorsitzender des Schiffer-Vereins.

Die Zeit bis zum August 2021 wird auch dazu genutzt werden können, die Erfahrungen aus dem letzten Wochen in das erforderliche Sicherheitskonzept für diese Veranstaltung einfließen zu lassen und mit der Stadt Bonn abzustimmen, „denn die Sicherheit der Besucher unseres Spektakels steht an erster Stelle“, so Jürgen Wehlus, der bei diesem Projekt für den Schiffer-Verein als Sicherheitsexperte fungiert.

„Wohltuend festzuhalten ist, dass die Verschiebung des Projektes auf sehr viel Verständnis bei all denjenigen gestoßen ist, die bereits viele Ideen und Zeit in die Vorbereitung der Enthüllung gesteckt und ihre Bereitschaft erklärt haben, im nächsten Jahr mitzuwirken“, stellt Projektleiter Jürgen Nimptsch erleichtert fest.

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