Neue Vorschläge gesucht B56 ist für Stadtbahn, Autos und Radfahrer zu eng

Beuel · Auf der B56 herrscht am Beueler Friedhof Platzmangel, Stadtbahn Autos und Radfahrer müssen sich die Straße teilen. Bei einer Infoveranstaltung des Verkehrsforums zum Engpass gab es neue Vorschläge, um das Problem zu lösen.

Soll die B56 zwischen der Combahnstraße und der Kreuzung mit der Niederkasseler-/Königswinterer Straße vierspurig ausgebaut werden? Falls ja, dann müssten Teile des alten Beueler Friedhofs dem Ausbau genauso weichen wie einige Häuser auf derselben Seite. Und falls nicht, welche Alternativen gibt es? Das war die bekannte Ausgangssituation, als Hilde Maresch und Susanne Gura vom Verkehrsforum den Abend eröffneten. Das Verkehrsforum Bonner Bürgerinitiativen hatte zu dieser Informationsveranstaltung ins BonnLab in der Zingsheimstraße geladen, doch nur rund 15 Interessenten waren der Einladung gefolgt. Eigentlich schade, denn es ging um ein heißes Thema:

Fritz Schwirz vom Verkehrsforum blieb es vorbehalten, die Varianten zur Diskussion zu stellen. Dass mit dem Ist-Zustand in Beuel niemand so recht zufrieden ist, stellte sich schnell heraus. Die Radfahrer stadtauswärts, so die Kommentare, seien „Freiwild“ auf diesem Abschnitt, Autos und Stadtbahn teilen sich eine Spur, was die Stadtbahn gerade in Stoßzeiten deutlich behindere. Schwirz präsentierte auch eine Variante, von der er vermutet, dass sie seitens der Stadtplanung favorisiert würde: Eigener Bahnkörper, auf jeder Seite zwei Spuren für Autos, daneben die Radfahrer und noch auf jeder Seite Parkmöglichkeiten – macht zusammen 28 Meter.

13 Meter mehr als derzeit, und 13 Meter, die vom Friedhof und den Häusern weggenommen werden müssten. Sein Vorschlag: eine Autospur und eine Fahrradspur auf jeder Seite, die heutigen Parkplätze auf der Ostseite der Straße sollen dabei entfallen. So komme man mit der derzeitigen Breite der Straße aus. „Der Straßenraum reicht“, sagte er, „wenn man den Autoverkehr nicht vermehren will.“ Mit den Worten „Man darf nicht vom Auto aus denken, ein Umdenken ist erforderlich“ forderte er einen neuen Ansatz in der Verkehrspolitik.

Verkehrskollaps ist ausgeblieben

Dass die Stadtbahn einen eigenen Bahnkörper bekommen soll, leuchtete allen Besuchern ein. „Vor diesem Engpass und dahinter haben wir auch nur eine Spur für die Autos. Nur zum Abbiegen gibt es zwei Spuren“, stellte ein anderer Besucher fest. Deshalb, so wurde schnell ein Konsens hergestellt, müsse das Linksabbiegen stadtauswärts in die Combahnstraße für den allgemeinen Verkehr untersagt werden.

Schwirz erinnerte daran, was es für einen Aufschrei gegeben habe, als die Kennedybrücke auf nur eine Spur pro Seite verengt wurde. „Doch der vorhergeunkte Verkehrskollaps ist nicht eingetreten.“ Einen Wermutstropfen ergab die Diskussion dennoch: Für die Radfahrer stadtauswärts wird der Platz zwischen Stadtbahn und Fußweg zu eng. Sie müssten um den Friedhof herumgeleitet werden. Doch das sahen alleals das kleinste Problem an.

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