Kommentar zu Beueler Degussa-Kiesgrube Aus Müllkippe wird Biotop

Vilich · Noch vor rund 50 Jahren wurde die Fläche zwischen Gartenstraße und Friedhof Platanenweg als städtische Hausmüllkippe und als Kiesgrube der Firma Degussa genutzt. Es könnte künftig in Sachen Umweltschutz noch manche Überraschung geben.

Laster luden undefinierbaren Abfall ab und Möwen kreisten kreischend über das Gelände. Wenn man diese Kindheitserinnerungen mit dem heutigen Anblick vergleicht, bleibt unterm Strich ein deutlicher Qualitätsgewinn. Statt Müllkippe und Kiesgrube blickt man nun auf einen großen Baumarkt, einen Radweg und ein Rückzugsgebiet für Amphibien.

Doch bei aller vordergründigen Euphorie: Tief im Erdboden tickt immer noch eine Zeitbombe. Ältere Beueler können sich nur zu gut an den Cadmium-Skandal der Chemiefabrik Degussa in den 80er Jahren erinnern. Damals wurde für die Anlieger im Umkreis von mehreren hundert Metern rund um das Werk ein Verzehrverbot von Gemüsen, Salaten und Obst aus dem eigenen Garten verhängt.

Es wurde diskutiert, ob das Erdreich bis in eine Tiefe von 80 Zentimetern ausgetauscht werden muss. Letztlich wurden die Anlieger finanziell entschädigt. Kröten und Molche sind deshalb die einzigen Lebewesen, die dort im Grünen leben können und wollen.

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