Beueler Jägertag Auf Tuchfühlung mit der Natur

NIEDERHOLTORF · Im Wald kennen sich Finn (9) und Nils (6) sehr gut aus: "Wir wohnen direkt an einem Wald", erzählten die Brüder am Samstag beim Beueler Jägertag. Sie konnten deshalb auch die meisten Tiere, die dort ausgestellt waren, recht schnell benennen. "Für uns ist schon wichtig, dass die Kinder über die Natur Bescheid wissen", sagte Vater Niclas Wiemuth.

 Ein Uhu zum Kuscheln? Anto, Tilda, Uno und ihr Vater Martin schauen dem Tun von Falknerin Barbara Huhn und Samu leicht skeptisch zu.

Ein Uhu zum Kuscheln? Anto, Tilda, Uno und ihr Vater Martin schauen dem Tun von Falknerin Barbara Huhn und Samu leicht skeptisch zu.

Foto: Max Malsch

Die Familie war vor allem aus Neugier an den Waldrand in Niederholtorf gekommen. Der Hegering Beuel und das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft richteten ihren alljährlichen Weihnachtsbaum- und Wildbretverkauf aus. Einen Baum habe man schon, meinte Wiemuth. Er stellte aber fest: "Die Bäume sind außergewöhnlich gut."

Die etwa 300 Nordmann- und Edeltannen kommen laut Bernd Sommerhäuser vom Landesbetrieb Wald und Holz des Regionalforstamtes alle aus dem Revier Rodder bei Windeck und waren "absolut waldfrisch". Deshalb kauften auch Cathrin und Thorsten Piesche dort ein: "Der Gedanke der Nachhaltigkeit ist uns wichtig." Außerdem fanden sie die Atmosphäre schön. Auch Michael Dreisvogt, Leiter des Arboretum Park Härle in Oberkassel, kam vorbei, um eine Tanne zu kaufen. "Wir können nicht jedes Jahr einen eigenen Baum absägen." Sommerhäuser war mit dem Betrieb sehr zufrieden. Alleine der Glühweinausschank litt unter den Temperaturen. Dagegen lief der Verkauf von Wildbratwürsten sehr gut, und auch der Wildbretverkauf war zufriedenstellend. "Das kommt alles aus der Region." Es werde oft vorbestellt: "Die Stammkunden rufen teilweise schon im Oktober an."

Reh und Hirsch würden am meisten nachgefragt, Fasan sei etwas für Spezialisten, und dass die Leute sich nicht so sehr für Wildschweinfleisch interessierten, konnte Revierjagdmeister David Fuchs nicht verstehen: "Bei mir kommt nur noch Wildschwein auf den Grill." Im Gegensatz zu manch anderen Fleischsorten sei es sehr hochwertig.

Es gab auch einiges zu gucken. "Die Hunde fand ich am spannendsten", sagte Finn, während sein Bruder die Jagdhornbläser vom Beueler Hegering toll fand. Sein Vater verriet, er wolle auch gerne Jäger werden. Deshalb hörte er aufmerksam zu, als Sommerhäuser die Aufgaben unterschiedlicher Jagdhundarten vom Vorsteh- bis zum Schweißhund erläuterte.

Daneben konnte man sich an der Rollenden Waldschule und beim Landesbetrieb über Tiere und das Leben im Wald informieren oder bei Floristin Christa Heister Holzeulen, Gestecke und Holzsterne kaufen, die ihr Sohn aus Baumstammscheiben gesägt hatte. Sie machte im dritten Jahr mit und war mit dem Verkauf zufrieden. Erstmals präsentierte Hans Gerd Hundhausen aus Windeck-Alsen seine aus Lärchenholz gefertigten massiven Gartenmöbel und Weihnachtsschnitzereien.

Ebenfalls neu war Uhu Samu, den Falknerin Barbara Huhn mitgebracht hatte. Sie war früher mit Uhu Cheyenne gekommen, der aber in diesem Jahr von einem Marder gerissen wurde. Samu sei ein halbes Jahr alt, eine Spätgeburt, die nicht ganz die Körpergröße seines Vorgängers erhalten werde, sagte sie. Auch er ist Rummel von der Greifvogelstation Hellenthal gewöhnt und ließ sich deshalb ganz entspannt bestaunen.

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