Kinder-Ensemble Marabu Auf spielerischer Spurensuche nach dem Nichts

BEUEL · Das Theaterstück "Mir nichts - dir nichts", entwickelt und gespielt vom Kinder-Ensemble Marabu, feierte am Samstagabend auf der großen Bühne des Theaters Marabu in der Brotfabrik vor einem begeisterten Publikum Premiere.

 Mit einem Blick durch kleine weiße Papierrollen sucht das Kinder-Ensemble nach dem Nichts.

Mit einem Blick durch kleine weiße Papierrollen sucht das Kinder-Ensemble nach dem Nichts.

Foto: Max Malsch

Weitere Vorstellungen fanden am Sonntag im Rahmen des Lesefestes Käpt'n Book statt. Unter der künstlerischen Leitung der Theaterpädagoginnen Birgit Günster und Kristin Grün haben sich elf Mädchen und ein Junge im Alter von zehn bis 13 Jahren auf Spurensuche nach dem "Nichts" begeben, denn in dem Stück, in dem das junge Ensemble ganz in Weiß gekleidet ist, geht es um die Frage "Was ist Nichts?"

So öffnen sich zu Beginn des Stückes alle möglichen Türen um den dunklen Bühnenrand und mit dem Licht, das kurz hineinleuchtet, stellen die Kinder kurz fest: "Hier ist nichts". Dann beginnt das halbstündige Stück zunächst damit, dass sie mit leichten weißen Papierrollen den Raumboden durchmessen und dann auf ihnen balancieren.

Gleichzeitig philosophieren die Darsteller laut über das Nichts: "Nichts im Kühlschrank, nichts im Kleiderschrank, nichts im Englischunterricht im Kopf oder viel reden und nichts sagen. Es ist nicht leicht, nicht schwer. Wahrscheinlich ist es überall und wir bemerken es nur, wenn nichts ist".

"Nichts ist auch, wo keine Luft ist", meinte Darstellerin Anna-Theresa nach der Premiere. "Wir sind vor den Proben auch herausgegangen und haben Erwachsene interviewt", sagte Birgit Günster. "Wir wollten möglichst viele Perspektiven zu dem Thema Nichts ausloten und kennenlernen." Die Umfragen wurden aus dem Off während des Stücks eingespielt.

"Nichts ist ein Vakuum" war eine Antwort oder "wenn jemand durch nichts auffällt". Im zweiten Bühnenbild reißt ein Mädchen in einen Papiervorhang, der von der Decke hängt, langsam ein Loch ins Nichts. "Ein Nichts mit Rand", stellte sie fest. Eindrucksvoll die Orchesterszene, als eine der Darstellerinnen, mit dem Rücken zum Publikum zwischen den Zuschauern stehend, die anderen mit ihren Musikinstrumenten dirigiert und nichts zu hören ist, denn auf den Notenblättern steht eben nichts.

Zum Ende spannten die Kinder weiße Papierstränge kreuz und quer durch den Raum, die aussahen wie geworfene Mikadostäbchen - mit der Frage "Welche Farbe hat das Nichts?". "Du weißt es nicht?", endete das sehenswerte Stück. Zwei weitere Vorstellungen gibt es am Mittwoch, 3. Dezember, um 10 und um 18.30 Uhr im Theater Marabu, Kreuzstraße 16.

Infos

Karten kosten fünf Euro für Erwachsene und drei Euro für Kinder. Reservierungen unter der Telefonnummer 0228/4339759 oder per mail@theater-marabu.de.

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