Bürgerverein Holzlar Auf den Spuren der Familie Bleibtreu

HOLZLAR · Seit Oktober 2012 bemüht sich der neu geschaffene Arbeitskreis "Braunkohle und Alaun", die Pflege und den Erhalt der historischen Bau- und Bodendenkmäler im Ennert und deren Dokumentation und Erschließung voranzubringen. Der Bürgerverein Holzlar hat den geplanten Denkmalrundwanderweg zu Braunkohle und Alaun getestet.

 Im Ennert unterwegs: Unter Führung von Bürgervereinsvorsitzendem Joachim Kuboth (6.v.l.) wandert die Gruppe die Überbleibsel der ehemaligen Alaungewinnung ab.

Im Ennert unterwegs: Unter Führung von Bürgervereinsvorsitzendem Joachim Kuboth (6.v.l.) wandert die Gruppe die Überbleibsel der ehemaligen Alaungewinnung ab.

Foto: Privat

Der Arbeitskreis, der sich aus Beuels Bezirksbürgermeister Werner Rambow, den beiden Bürgervereine von Holtorf und Holzlar, dem Beueler Heimat- und Geschichtsverein sowie dem Filmemacher Georg Divossen zusammensetzt, vertritt die Auffassung, dass sich Denkmalschutz und Naturschutz gleichberechtigt gegenüberstehen, so wie es bereits der Denkmalpflegeplan und der Landschaftsplan Ennert, beide 2003 beschlossen, postulieren.

Entstanden ist der Arbeitskreis aus dem Streit zwischen Fachverwaltung und Bezirksvertretung über die Denkmalschutzwürdigkeit des ehemaligen Abbaugebiets. Letztlich setzten sich die Politiker durch und beschlossen einstimmig, einen Arbeitskreis zu gründen und einen Denkmalrundwanderweg mit Hinweistafeln zur Dokumentation der noch vorhandenen frühindustriellen Bodendenkmäler anzulegen.

Bei einer ersten Exkursion des Bürgervereins Holzlar, die unter dem Thema "Auf den Spuren der Alaunhütten von Bleibtreu" stand und an der rund 30 Gäste teilnahmen, stellten Landwirt Horst Wolfgarten und Joachim Kuboth, Vorsitzender des Bürgervereins Holzlar, unterwegs anhand von Karten die Standorte der vielen baulichen Überreste vor.

Die Teilnehmer begrüßten die Gründung des Arbeitskreises und sprachen sich für die Schaffung eines informativen Rundwanderwegs aus. Aufgrund des nasskalten Wetters wurde die weitere Führung zu den geologischen Spuren und Absenkungen des Braunkohlebergbaus in den Feldern bei Oberholtorf auf einen neuen Termin verschoben, an dem auch die archäologischen Funde zu den beiden Holtorfer Saalkirchen zur Sprache kommen werden. Einige historische Standorte wurden trotz des ungemütlichen Wetters besichtigt. Zum Beispiel die Schauplätze der ehemaligen industriellen Alaungewinnung auf der Hardt.

Anhand der riesigen Geländemodellierungen, des großen roten Aschebergs neben dem Terrain der ehemaligen Alaunhütte II oder aufgrund der früheren Wasserspeicher Sieleweiher und Hardtweiher sowie der Trassen der Lorenbahnen konnten sich die Teilnehmer ein ungefähres Bild vom Umfang der damaligen Alaunproduktion machen. Die Produktionsstätte zählte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu den größten im preußischen Staat.

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