Pützchens Chaussee Auch Politik lehnt geplantes Mehrfamilienhaus als zu massiv ab

BEUEL · Nachdem der Baustreit um den geplanten Rewe-Markt in der Siegfried-Leopold-Straße offensichtlich beigelegt ist, bahnt sich die nächste Auseinandersetzung um ein Bauvorhaben an. Die Investorenfamilie Eimermacher will auf dem Gelände an der Kreuzung Pützchens Chaussee/Röhfeldstraße (nördliche Seite) ein Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage bauen.

Röhfeldstraße/Ecke Pützchens Chaussee: An der Kreuzung soll ein mehrgeschossiges Eckgebäude errichtet werden.

Röhfeldstraße/Ecke Pützchens Chaussee: An der Kreuzung soll ein mehrgeschossiges Eckgebäude errichtet werden.

Foto: Max Malsch

Da dieses Bauprojekt bereits in der Nachbarschaft bekannt ist, haben sich einige Anlieger an örtliche Politiker mit der Bitte gewendet, die Ausmaße des Baukörpers zu reduzieren. Und sie sind auch selbst aktiv geworden: Dietmar Wende und weitere 59 Mitstreiter haben einen Bürgerantrag verfasst.

Stein des Anstoßes ist vor allem die Höhe und die Massivität des Gebäudes. Der Gebäudekomplex soll zwischen drei und fünf Etagen hoch werden und eine einheitliche, glatte Front zur Pützchens Chaussee erhalten.

In der jüngsten Sitzung des Unterausschusses Bauplanung hat die Verwaltung das Projekt vorgestellt und signalisiert, dass der Entwurf in dieser Form nach Paragraf 34 des Baugesetzes genehmigungsfähig sein wird. Willi Dormagen, Leiter des Bauordnungsamts, ließ sogar durchblicken, dass ihm die Planung für diese städtebaulich ungeordnete Stelle in Beuel gut gefalle.

Diese Äußerung stieß bei der Politik nicht auf Gegenliebe. Dieter Schaper (SPD): "In der näheren Umgebung gibt es viele Einfamilienhäuser. Auf mich wirkt der Baukörper viel zu massiv.

Das Thema müssen wir in der Bezirksvertretung Beuel in Ruhe diskutieren, damit nicht wieder so ein Ärger wie in der Siegfried-Leopold-Straße entsteht." Reinhard Limbach (CDU) empfand den Entwurf als "erschreckend massiv". Das Areal sei baureif, aber die Planung müsse überarbeitet werden.

Auf Antrag des Bürgerbunds, der durch den geplanten Neubau eine starke Verschattung der Häuser in der Röhfeldstraße befürchtet, beschloss der Ausschuss einstimmig, dass die Planung der Bezirksvertretung bei deren nächster Sitzung am 11. September vorgelegt wird. Außerdem wurde die Verwaltung aufgefordert, so lange keinen Bauvorbescheid zu erteilen.

Zwischenzeitlich hat sich der Investor beim GA gemeldet und seine Bereitschaft angekündigt, den Architektenentwurf bis zur Sitzung der Bezirksvertretung überarbeiten zu lassen. "Wir haben den Ruf der Politik vernommen. Wir wollen uns dort engagieren und Wohnungen für Familien und Senioren zu akzeptablen Preisen in unmittelbarer Stadtnähe schaffen.

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind unsere Maßstäbe", erklärte Investor und Grundstückseigentümer Peter Eimermacher. Die Wünsche der Nachbarn und Politiker hätten nun zur Folge, dass auch von der Pützchens Chaussee um die Ecke in die Röhfeldstraße hinein gebaut werden wird. Dadurch würden die Grünflächen im Innenbereich kleiner und einige alte Bäume mehr müssten gefällt werden.

Die Bezirksvertretung Beuel tagt am Mittwoch, 11. September, ab 17 Uhr im Rathaus Beuel, Friedrich-Breuer-Straße 65.

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