Lärm aus der Gaststätte Anwohner beschweren sich über Hubertusklause in Geislar

GEISLAR · Erst seit kurzem hat die Hubertusklause in Geislar wieder geöffnet, schon werden die ersten Beschwerden laut. Mindestens ein Anwohner beschwerte sich über Lärm aus der Gaststätte. Der neue Wirt wehrt sich gegen den Vorwurf.

Die Männerreih von Geislar ist froh, dass die Hubertusklause im Ort wieder geöffnet hat. Und die Herren sind nicht die einzigen: Im Mai war im Geislarer Newsletter voller Vorfreude auf die Wiedereröffnung zu lesen, dass „das vulkanische Epizentrum der rechtsrheinischen Gast- und Gemütlichkeit“ kurz vor dem Ausbruch stünde.

Am Samstagabend untermauerte die Männerreih das mit einem Kneipenkonzert. Die Musiker der Band Woodstuff spielten in der Abtstraße auf, wo seit Mai dieses Jahres Anne und Herbert Pütz die Wirtschaft betreiben. Musiziert wurde allerdings im Innenbereich, der Biergarten, der mit einigen Plätzen bestuhlt ist, kam aus Lärmschutzgründen nicht in Frage, wie Pütz berichtete.

Die Stimmung am Abend war trotzdem gut. Allerdings liegt etwas Ungemach in der Geislarer Luft: „Wenn man an einem lauen Sommerabend nicht einmal mehr auf der Wirtshaus-Terrasse ein Glas Bier oder Wein trinken kann, wäre das doch der Anfang vom Ende einer solchen Dorfkneipe“, fanden einige Gäste. Mindestens ein Anwohner hatte sich nämlich über Lärm aus der Gaststätte beschwert.

Stadt ermahnt Betreiber

Einmal Ende Juli wegen einer zu lauten Feier in der Wirtschaft, ein weiteres Mal klagte jemand über Ruhestörung, die von der Außengastronomie ausgegangen sein soll. Das städtische Ordnungsamt teilte auf Anfrage mit: „Der Inhaber war sehr kooperativ.“ Im letzteren Fall habe die Stadt den Betreiber ermahnt, die Betriebszeiten außerhalb auf der Terrasse bis 22 Uhr einzuhalten.

Was der nach eigenem Bekunden auch immer getan habe. Geschäftsführer Pütz, der 31 Jahre lang eine Kneipe in Tannenbusch betrieben hat, sieht die Lage zum jetzigen Zeitpunkt relativ entspannt: „Ich habe den Nachbarn angeboten, einfach rüberzukommen oder anzurufen, wenn sie sich gestört fühlen sollten“, erklärt er. Das sei doch viel unkomplizierter, als jedes mal das Ordnungsamt anzurufen. Schließlich sei er als Dorf-Gastwirt doch ebenfalls auf eine gute Nachbarschaft angewiesen.

Anwohner sollen sich mit Klagen an den Wirt wenden

Beim Kneipenkonzert am Samstagabend war jedenfalls selbst direkt vor der Eingangstür des Lokals noch nichts von der Musik zu hören und die rund 30 Gäste genossen den Abend in einer Lautstärke, die wohl selbst von manchem Kindergeburtstag überboten worden wäre; das vulkanische Epizentrum der rechtsrheinischen Gastlichkeit kann also zumindest zuweilen auch durchaus leise explodieren.

Neben der Männereih schätzt auch der Vorsitzende des Bürgervereins Geislar, Serge Mpouma, die Hubertusklause als wichtigen Ort, um das örtliche Vereinsleben in Gang zu halten. „Wir haben doch keinen anderen Treffpunkt“, so Mpouma. Wie er sagt, habe man sich mit den Anwohnern, die über Lärm klagen, zusammengesetzt und eine Übereinkunft gefunden. „Der diplomatische Weg“, wie es Mpouma nennt. Künftig sollen sie sich zunächst mit ihren Klagen an den Wirt wenden und nicht auf direktem Wege das Ordnungsamt kontaktieren.

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