Ausbau des Alaunbachweges Anlieger fordern Kostenbeteiligung der Bahn

BEUEL · Ihrem Ärger und ihrer Empörung Luft gemacht haben am Donnerstagabend einige Anlieger des Alaunbachwegs in Pützchen. Sie waren zur Bürgerversammlung der Stadt Bonn in den Sitzungssaal des Beueler Rathauses gekommen, um sich über die Kosten der Neugestaltung der Straße zu informieren.

 Genau studieren die Anlieger des Alaunbachwegs die städtischen Planungen für den Ausbau der Straße.

Genau studieren die Anlieger des Alaunbachwegs die städtischen Planungen für den Ausbau der Straße.

Foto: Max Malsch

Hans Herschel vom Amt für Planung und Neubau Straßen sowie Ingo Alda vom Bauordnungsamt der Stadt erläuterten die Schritte beim Ausbau des Alaunbachwegs. Dort sollen die Bauarbeiten bereits im November beginnen und im August 2017 abgeschlossen sein. Der Alaunbachweg wird zwischen der Straße Am Weidenbach und Pützchens Chaussee ausgebaut. Zudem werden rund 50 Meter des Teufelsbachwegs von der Einmündung der Straße Am Weidenbach Richtung Holzlar ausgebaut. „Für den Anschluss an die Pützchens Chaussee wird der Rosenbach in seinen alten Bachlauf verlegt“, sagte Herschel. Ein Teilstück der Straße Rosenbach werde umgestaltet, das Reststück bis zur Pützchens Chaussee solle später als Rad- und Fußweg ausgewiesen werden.

Der Bahnübergang der Straße Rosenbach über die RSE-Bahn werde nur noch für Radfahrer und Fußgänger offen sein. Der Beschluss sieht auch den Ausbau der Stichstraßen vor. Nach dem Ausbau soll der Alaunbachweg 6,50 Meter breit sein mit Parkplätzen und Bäumen. Bei dem Bau handelt es sich um eine erstmalige Herstellung. Die Stadt kalkuliere eine Investition von 2,5 Millionen Euro, erklärte Alda.

„90 Prozent müssen als Erschließungsbeiträge der Anlieger erbracht werden“, so der Sachbearbeiter im Bauordnungsamt. Auf der Basis der bereits entstandenen und der geschätzten Baukosten belaufe sich die Beitragsbelastung bei zulässiger zweigeschossiger gewerblicher Nutzung auf 45 bis 47 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche, so der Sachbearbeiter. „Die Grundstückseigentümer erhalten Anfang 2017 ein Schreiben mit den Einzelheiten und der tatsächlichen Höhe des Erschließungsbeitrags“, sagte er.

Die Summe würde einen Monat nach dem Erlass der Bescheide fällig. Die Eigentümer könnten ab sofort jederzeit Akteneinsicht im Bauamt nehmen. „Baubeginn ist am 26. November“, erklärte Herschel. Einen Streitpunkt bei der Bürgerversammlung bot die Stützmauer, die an der Bahnanlage der RSE-Bahn gebaut werden müsse, um den Höhenunterschied zur Straße auszugleichen. Dafür müsse die Bahn keine Erschließungsgebühr bezahlen. Kalkuliert sei die Stützmauer mit einer Investition von 250.000 Euro.

„Warum und auf welcher Grundlage werden die Kosten auf die anderen Anlieger umgelegt? Die Bahn fährt doch außerdem nur fünf Tage im Jahr?“, wollte ein Teilnehmer wissen. „Die Bahn fährt gemäß Ratsbeschluss, deshalb muss die Stadt die Nutzung gewährleisten“, so Herschel. Zudem habe die Bahn keinen Erschließungsvorteil durch die Baumaßnahmen, ergänzte Alda.

„Das ist für mich nicht nachvollziehbar“, kommentierten verschiedene Teilnehmer der Diskussion und kündigten Beschwerde an. „Wenn es dazu kommt, müsste die Angelegenheit von einer höheren Instanz entschieden werden“, so der Sachbearbeiter. „Dass die Bahn außen vorbleibt, finde ich unmöglich“, schimpfte ein Anlieger. 29 Grundstücke sind insgesamt betroffen. „Aber der meiste Verkehr fließt doch zum Rewe und das wird alles von uns bezahlt“, kritisierte ein Pützchener.

Kopfschütteln und Raunen gab es dann noch bei der Frage, was denn geschehe, wenn das ausführende Bauunternehmen während der Arbeiten insolvent ginge und ein anderes Unternehmen – zu höheren Preisen – für die Bauarbiten einspringen müsse. „Dann werden die Mehrkosten auf die Anlieger umgelegt“, erklärten die Bauamtsleute.

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