Konfirmation in Vilich Anker werfen in der Gemeinde

VILICH · "Gott, die Segel sind gesetzt." Das Lied vom Evangelischen Kirchentag 2013 in Hamburg trifft die Stimmungslage von Konstantin Auwärter auf den Punkt.

 Auf der Suche nach einem Konfirmationsspruch (von links): Pfarrerin Irina Solmecke-Mayer, Konstantin und Beate Auwärter blättern in der Bibel. Am Sonntag wird in der Evangelischen Gemeinde Beuel, Bezirk Nord, Konfirmation gefeiert.

Auf der Suche nach einem Konfirmationsspruch (von links): Pfarrerin Irina Solmecke-Mayer, Konstantin und Beate Auwärter blättern in der Bibel. Am Sonntag wird in der Evangelischen Gemeinde Beuel, Bezirk Nord, Konfirmation gefeiert.

Foto: Max Malsch

Sein innerer Anker ist gelichtet, er ist bereit zur großen Reise - und die startet für den 14-Jährigen an diesem Sonntag. Durch die Konfirmation wird er in die Evangelische Gemeinde Beuel als vollwertiges Mitglied aufgenommen.

Ein Jahr lang hat sich Konstantin Auwärter mit 25 anderen Jugendlichen im Konfirmandenunterricht auf diesen Tag vorbereitet. Gesprächsrunden, gemeinsame Aktionen und Fahrten bildeten den Schwerpunkt der inhaltlichen Auseinandersetzung. Pfarrerin Irina Solmecke-Mayer, die dem Pfarrbezirk Beuel-Nord gemeinsam mit ihrem Ehemann leitet, hat die Kinder einmal im Monat an einem Samstag zusammenkommen lassen.

Mehr als sechs Stunden war die Gruppe beieinander, lernte sich kennen und beschäftigte sich mit kirchlichen und gesellschaftlichen Themen. "Wir haben die Zehn Gebote, das Vaterunser, das Glaubensbekenntnis und den Psalm 23, Der Herr ist mein Hirte, auswendig gelernt", sagte Konstantin. Zudem wurde gemeinsam ein Ordner mit Arbeitsblättern besprochen und abgearbeitet. "Da waren viele interessante Themen dabei, mit denen ich mich vorher noch nie auseinandergesetzt habe", erklärte Konstantin.

Bewegend war für den jungen Vilicher auch der Besuch in einem Bestattungsunternehmen. Dort haben die Kinder über Themen wie Trauerbegleitung, Tod und Beerdigung gesprochen. Um innere Einkehr ging es bei einer Pilgerreise. Während der mehrstündigen Wanderung durch den Wald sollten die Konfirmanden möglichst schweigen und sich auf die Natur konzentrieren. "Wir waren wirklich nur bei uns selbst und nicht bei den anderen", sagte Konstantin.

Kirche, Gemeinde und Glauben spielen in der Familie Auwärter eine prägende Rolle. Mutter Beate ist Mitglied im Presbyterium, Konstantins Geschwister engagieren sich in der Jugendarbeit. Und genau diese Aufgabe schwebt dem Konfirmanden auch vor: "Ich möchte mich nach meiner Konfirmation in der Jugendarbeit in Vilich einbringen."

War das Thema Konfirmation in den vergangenen Wochen und Monaten Thema in der Familie? Beate Auwärter: "Natürlich haben wir viel und oft darüber gesprochen." Und hat die Familie Veränderungen bei Konstantin festgestellt? Beate Auwärter: "Ja. Er ist reifer geworden. Er hat viele Fragen gestellt." Nun freut sich Konstantin auf ein schönes Familienfest. Der Gottesdienst beginnt am Sonntag um 9.30 Uhr im Haus der Gemeinde in Vilich, Adelheidisstraße 72. Anschließend wird die Familie Auwärter gemeinsam zum Mittagessen gehen, danach trifft man sich zu Hause zum Ausklang des feierlichen Tages. Dann kann Konstantin wieder den Anker werfen - mitten in der Gemeinde.

Konfirmationsspruch

Folgenden Konfirmationsspruch hat sich Konstantin Auwärter ausgesucht: Josua, Kapitel 1, Vers 9.

"Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und freudig seist. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst."

Konfirmation

Das Wort Konfirmation kommt aus dem Lateinischen: confirmatio. Es bedeutet Befestigung, Bekräftigung. In den meisten evangelischen Kirchen ist die Konfirmation eine feierliche Segenshandlung, die den Taufsegen bekräftigen soll.

Die Taufe bedeutet in der Evangelischen Kirche die Aufnahme in die Gemeinde, und die Konfirmation bedeutet das aktive Hineingehen in die Gemeinde. Die Segnung markiert den Übertritt ins kirchliche Erwachsenenalter.

Nach der Konfirmation dürfen Kinder und Jugendliche auch an den Wahlen zum Presbyterium teilnehmen.

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