Ferienaktion in Pützchen Vorbereitungen für Mini-Beuel laufen

BEUEL · Am 24. Juli ziehen 350 Mädchen und Jungen in die Kinderstadt "Mini-Beuel" auf dem Gelände der Jugendfarm in Pützchen. Hier erwartete sie eine eigene Kommune im Kleinformat: von der Bäckerei bis zum Rathaus.

Die großen Ferien haben begonnen und 700 Kinder fiebern schon einem ganz besonderen Ereignis entgegen. Zwei Wochen lang werden sie wieder ihre eigene Stadt gestalten. Denn in diesem Sommer ist es wieder soweit: Die Kinderstadt Mini-Beuel öffnet am kommenden Montag ihre Tore. In diesem Jahr allerdings mit einer Erneuerung: Jedes Kind darf nur in einer der beiden Wochen teilnehmen. Eingeteilt in zwei Gruppen sind so jeweils 350 Kinder pro Woche Teil der Ferienaktion.

Die Jungen und Mädchen übernehmen in der zweiten und dritten Ferienwoche wieder das Regiment auf dem Gelände der Jugendfarm am Holzlarer Weg in Pützchen. Alle zwei Jahre startet damit eines der größten Freizeitprojekte für Kinder in Bonn und der Region. In diesem Jahr nimmt Mini-Beuel bereits zum fünften Mal Gestalt an. „Wir sind derzeit fleißig am sammeln und beginnen mit dem Aufbau“, sagt Elisabeth Koppitz, Leiterin der Jugendfarm in Pützchen. Koppitz organisiert Mini-Beuel seit 2009 mit – in diesem Jahr erstmals als Gastgeberin. Insgesamt 700 Kinder haben sich angemeldet. „Damit sind wir voll ausgelastet. Das Gelände der Jugendfarm hält es aus, aber mehr Kinder können wir nicht zum Essen im Blauen Haus der Nommensen-Kirche unterbringen“, erklärt sie.

Kommune im Miniformat

Die Kinderstadt ist eine ganze Kommune im Miniformat: Stadtverwaltung, Stadtrat, Polizei, Bäckerei, Müllabfuhr und Stadtwerke. „Insgesamt gibt es 60 Berufe. Da die Bandbreite von eher kreativen Berufen wie Schreiner, über sehr aktive Berufe wie Polizist bis hin zu ruhigen Aktivitäten wie Juwelier reicht, verteilen sich die Kinder sehr gut“, sagt Koppitz.

Ein beliebter Posten ist der des Bürgermeisters. Das Stadtoberhaupt wird nämlich von den Kindern gewählt. Dafür gibt es auch einen richtigen Wahlkampf. Am Dienstagabend steht auf der Bürgerversammlung die Wahl auf dem Programm. Wer die meisten Stimmen bekommt, ist Bürgermeister, das Kind mit den zweitmeisten Stimmen wird Stellvertreter und die anderen Kandidaten bilden den Stadtrat. „Das Besondere an Mini-Beuel ist, dass die Kinder – mithilfe der rund 90 jugendlichen Betreuer – alles selbst machen und entscheiden. Schön zu sehen ist immer, wie alles zusammen funktioniert“, sagt die Leiterin der Jugendfarm. Natürlich gibt es in der Kinderstadt auch Nachrichten. So sind Mädchen und Jungen als rasende Reporter unterwegs, bringen jeden Nachmittag eine eigene Zeitung heraus und kreieren eine Tagesschau.

Tag besonders kreativ

Der Tag in Mini-Beuel wird vormittags kreativ genutzt, dann stellen die Bewohner ihre Produkte her, die nachmittags ver- und gekauft werden. Bezahlt wird mit einer eigenen Währung: den Beuelis.

Die Projektleitung besteht aus Rainer Kreuz, früherer Jugendleiter im Blauen Haus der Nommensen-Kirche, Alexander Vogels von der Jugendfarm und Katrin Birkhölzer vom „Kleinen Muck“. Dazu kommen viele weitere Projektteammitglieder. Der Etat für das Ferienangebot beträgt rund 100.000 Euro und wird von zahlreichen Institutionen und Firmen in der Region finanziell unterstützt. Träger des Kooperationsprojekts sind der Verein Kleiner Muck, die Jugendfarm Bonn, die Evangelische Kirchengemeinde und die Katholische Jugendagentur Bonn. „Wir freuen uns immer sehr, dass sich so viele lokale Betriebe und Sponsoren engagieren. Das ist das Tolle, denn Mini-Beuel ist eine Beueler Sache“, sagt Koppitz.

Weitere Informationen gibt es unter www.mini-beuel.de.

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