Wohnen in Beuel Vilicher wollen gute Nachbarn werden

Vilich · Ab 2017 ensteht auf dem Ledenhof ein neues Wohnquartier für Menschen mit und ohne Behinderung. Beim Podium-Talk auf Burg Lede wird der Ortsteil informiert.

Für den Ledenhof, seine Bewohner und den Ortsteil Vilich steht die wohl größte Veränderung in der Geschichte des Heilpädagogischen Heims an. Im ersten Quartal 2017 wird der neue Eigentümer des Geländes an der Stiftsstraße – 2014 hat die damalige NCC und heutige Bonava das Areal vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) erworben – mit dem Abriss der Gebäude beginnen. Bis 2021 soll mitten im Herzen von Vilich ein inklusives Wohnquartier für rund 350 Menschen mit und ohne Behinderung entstehen.

Damit dieser Strukturwandel von Anfang an für die Bevölkerung transparent und nachvollziehbar abläuft, wurde vom LVR das Projekt „Mitten im Leden“ initiiert. Das Team um Einrichtungsleiter Michael Heine hat dieses Wortspiel entwickelt und das Vorhaben mit Leben erfüllt: Integrationsarbeit, die letztlich zu einer Vernetzung der Menschen mit Behinderung im Ortsleben von Vilich führen soll.

Nach ersten erfolgreichen Festen und Feiern wird am Mittwoch, 24. August, das erste Nachbarschaftssymposium des LVR stattfinden. Von 18 bis 21 Uhr werden die Teilnehmer über das Integrations- und Inklusionsprojekt informiert, es werden Fragen beantwortet und Anregungen aus der Bürgerschaft entgegengenommen. Die Veranstaltung findet auf dem Gelände von Burg Lede, Adelheidisstraße, statt. Der Eintritt ist frei.

Kabarett mit Pfarrer Rainer Schmidt

Als Gesprächspartner auf dem Podium hat Michael Heine Beuels Bezirksbürgermeister Guido Déus, Gerhard Schüler, fachlicher LVR-Direktor, Sebastian Jung, Fachbereichsleiter von einer Einrichtung des Martinsclubs in Bremen, und Frank Brusa, der den Schritt aus der Heimunterbringung in eine eigene Wohnung bereits absolviert hat. Die Moderation des Podium-Talks übernimmt der General-Anzeiger. Zur Auflockerung des Abends wird der Kabarettist und Pfarrer Rainer Schmidt mit nachdenklichen und humoristischen Einlagen beitragen.

Ziel und Zweck des neuen Wohnquartiers in Vilich ist es unter anderem, für Menschen mit Behinderung ein Wohnangebot zu schaffen, das so wenige Gemeinsamkeiten wie möglich mit einer Heimunterbringung hat. „Wohnen mit größtmöglicher Normalität bedeutet auch, den Wohnort als die eigenen vier Wände zu begreifen“, erklärte Michael Heine in einem Gespräch mit dem GA.

Von den ehemals mehr als 120 Menschen mit geistiger Behinderung, die teilweise seit der Eröffnung des Heilpädagogischen Heims Ende der 1980er Jahre dort gelebt haben, werden 50 Personen dauerhaft in dem neuen Wohnquartier untergebracht. Sie werden dort in kleinen Wohngemeinschaften oder in Einzelappartements leben.

„Dieser Personenkreis wird auch künftig von Mitarbeitern des LVR betreut, und zwar ganz individuell nach ihren jeweiligen Erfordernissen“, erklärte Heine. Die übrigen 70 Personen werden auf andere Wohnstandorte verteilt.

Bislang verläuft das Projekt „Mitten im Leden“ sehr erfolgreich, hat Michael Heine festgestellt. Das Sommerfest auf dem Ledenhof wurde gemeinsam mit der Jugendeinrichtung „Haus Michael“ in Schwarzrheindorf und mit der Adelheidisschule durchgeführt. „Mit solchen und anderen Veranstaltungen wie zum Beispiel dem Symposium in der nächsten Woche wollen wir die Nachbarschaft neugierig machen“, betonte Heine.

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