Massenandrang im Brückenforum in Beuel So turbulent verlief das Casting zu "Babylon Berlin"

Bonn · 6000 statt 3000 Menschen, Verkehrschaos und wütende Abgewiesene: Das Casting für "Babylon Berlin" versetzte Beuel und das Brückenforum in den Ausnahmezustand. Warum die Organisatoren fast die Polizei riefen und warum sie dennoch zufrieden sind.

Nach dem Riesenandrang bei Casting von "Babylon Berlin" in Beuel waren die Organisatoren auch zwei Tage später noch beeindruckt: "Das war irre, damit hätten wir nie gerechnet", sagte Kirsten Welter-Enns vom Brückenforum am Montag auf GA-Anfrage. Mit etwa 3000 Menschen hätte die Agentur im Vorfeld gerechnet, doppelt so viele kamen am Samstag nach Beuel, schätzt Welter-Enns.

Um 8 Uhr am Morgen hätten die Ersten vor der Tür gestanden, wo die Organisatoren am Vortag Schleusen aufgebaut hatten, um die Menschenmenge geordnet zum Eingang zu führen. Keine zwei Stunden später sei der Platz komplett voll gewesen, und am Mittag zog sich die Menschenschlange bis zum Bahnhöfchen. Am dortigen Kiosk bat Welter-Enns Neuankömmlinge gegen 13 Uhr, nach Hause zu gehen, weil der Andrang zu groß sei und in der verbleibenden Zeit nicht alle gecastet werden könnten. Weil am Abend noch eine Karnevalsveranstaltung bevorstand, musste das Casting um 16 Uhr geschlossen werden.

Um 15 Uhr habe sie die Menschen an der Feuerwehr-Zufahrt erneut aufgefordert, wieder zu gehen. Nur einige Kinder, die teilweise vor Enttäuschung bitterlich geweint hätten, seien noch durchgelassen worden, so Welter-Enns. Um 15.30 Uhr habe sie schließlich in Absprache mit der Casting-Agentur Eick die Saaltür geschlossen. Das sei nicht ganz ohne Probleme abgelaufen: "Einige Leute wurden richtig sauer, haben rumgebrüllt und versucht, mit 20 Mann hier reinzustürmen." Zwischenzeitlich habe sie sogar überlegt, den Platz von der Polizei räumen zu lassen. Auch auf der Straße führte das Riesen-Casting zu Problemen: Die Menschen hätten teilweise in Viererreihen auf dem Bürgersteig gestanden und seien dadurch teilweise auf die Straße gestolpert.

Letztlich habe jedoch alles geklappt, so die Organisatorin: "Es hat zeitlich haargenau gepasst, und die Zusammenarbeit mit der Agentur war Klasse." Das Casting selbst wurde schnell abgewickelt: "Die Leute mussten etwas ausfüllen, wurden fotografiert und wieder weggeschickt", erklärt Welter-Enns. Einige mussten noch Stimmproben abgeben. Die tatsächliche Auswahl erfolgt in Berlin.

Auch die Agentur war offenbar zufrieden: Sie habe bereits angekündigt, weitere Castings im Brückenforum abhalten zu wollen. "Dann müssen wir aber beim nächsten Mal schauen, dass abends nicht noch eine Großveranstaltung ansteht", so Welter-Enns.

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