Projekt am Kardinal-Frings-Gymnasium Schüler üben Demokratie

LIMPERICH · Das Programm „Politik geht an die Schulen“ macht Halt in Limperich. Die Schüler des Kardinal-Frings-Gymnasiums lernen auch Zusammenhänge über Medien und die Parteienlandschaft kennen .

 Jörg-Uwe Nieland besuchte die Schüler des Kardinal-Frings-Gymnasiums.

Jörg-Uwe Nieland besuchte die Schüler des Kardinal-Frings-Gymnasiums.

Foto: Max Malsch

Wer macht eigentlich Gesetze? Welche Aufgabe haben die Medien in der Demokratie? Wie gründet man eine Partei?

Die Schüler des Leistungskurses Sozialwissenschaften am Kardinal-Frings-Gymnasium wollten es genau wissen. Sie tauchten zwei Tage lang tief in die politischen Prozesse in der Demokratie ein. An den Projekttagen standen drei Module auf dem Programm: Politik und Regieren, Politik und Medien, Parteien und Wahlen.

Dafür waren zwei Dozenten der NRW School of Governance, eine Einrichtung des Instituts für Politikwissenschaft der Uni Duisburg-Essen, nach Beuel gekommen, um mit den Schülern über Politik und Medien zu diskutieren. „Politik geht an die Schulen“ lautet der Titel des Qualifizierungsprogramms. Die Teilnahme hatte die Sparda-Bank ermöglicht, die das Projekt fördert.

Realitätsnähe steht im Fokus

„Die drei Module sind anders aufbereitet als der herkömmliche Unterricht. Die Schüler bekommen theoretische Einblicke, aber auch gleichzeitig die Möglichkeit, Dinge realitätsnah auszuprobieren“, sagte Lehrer Markus Isajiw. So simulierten die Jugendlichen eine Pressekonferenz und schlüpften dabei in unterschiedliche Rollen, etwa als Journalisten, Minister und Regierungssprecher. Außerdem konzipierten sie ein Konzept für einen Wahlkampf oder erarbeiteten ein Parteiprogramm.

„Ich finde das Projekt sehr gut, besonders gefällt mir, wenn Schüler mitgenommen werden. Das weckt das Interesse und eröffnet viele Möglichkeiten, sich mit Politik und Wirtschaft zu beschäftigen“, sagte Isajiw. „Man sieht förmlich, wie die Schüler an diesen Projekten wachsen“, erklärte der Lehrer.

„Ich bin selbst ganz neugierig, was die Schüler über Politik lernen können. Schon nach wenigen Momenten war ich selbst gefesselt von den Beiträgen der Dozenten“, sagte Peter Goeke, Regionalleiter der Sparda-Bank West in Bonn. „Das Schöne an dem Projekt ist, dass die Jugendlichen hautnahe Erlebnisse mit Politik haben“, erklärt der Regionalleiter.

So entführten Dozent Jörg-Uwe Nieland und Journalistin Fabienne Piepiora die Schüler in den US-Wahlkampf 1960 zwischen Richard Nixon und John F. Kennedy oder in deutsche TV-Duelle vor der Bundestagswahl. Sie diskutierten mit den Schülern über das Verhältnis von Politik und Medien in der Demokratie und wie sich beide Gewalten gegenseitig bedingen und kontrollieren. Die Jugendlichen lernten, wie es ist, als Vertreter dieser Bereiche in der Öffentlichkeit Stellung zu beziehen.

Schüler können sich selbst ausprobieren

„So erhalten die Schüler ganz unterschiedliche Einblicke in das politische System und können sich selbst ausprobieren“, erklärte Piepiora. „Auch Eindrücke aus der Arbeit der Medien werden vermittelt, denn die Jugendlichen machen sich in der Regel nicht so viele Gedanken, wie Geschichten in die Zeitung kommen oder wie Journalisten arbeiten.“

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