Bönnscher Karneval "Querbeat" ist das Aushängeschild - Von Beuel über Köln nach Bonn

BEUEL · Groovy, sexy, flippig, fetzig und manchmal ein bisschen verrückt. Die Band Querbeat ist das Aushängeschild des Bonner Karnevals. Die 25 Musiker verbreiten auf jeder Bühne gute Laune, spielen duften Sound. Pünktlich zum Sessionsauftakt haben sie eine neue Single auf den Markt gebracht: "Stonn Op Un Danz". Schon jetzt steht fest: Die Truppe hat dank ihres musikalischen Potenzials eine große Zukunft.

 Gute Laune verbreiten die jungen Musiker der Marchingband "Querbeat" auf jeder Bühne. Sie reagieren spontan auf das Publikum, mischen sich mit ihren Instrumenten unter die Gäste.

Gute Laune verbreiten die jungen Musiker der Marchingband "Querbeat" auf jeder Bühne. Sie reagieren spontan auf das Publikum, mischen sich mit ihren Instrumenten unter die Gäste.

Foto: General Anzeiger

Und dabei fing alles ganz klein an: 2001 gründete der Oberkasseler Erhard Rau, Trompeter der legendären Stunksitzungskapelle "Köbes Underground", die Marchingband Querbeat. Die jungen Leute, die fast alle ihre musikalische Ausbildung am Beueler Kardinal-Frings-Gymnasium erfahren haben, spielten in den ersten Jahren nach der Gründung bei Straßenfesten in Beuel. "Anfänglich dümpelten wir so ein bisschen herum. Spielten mal hier mal da, hatten nur wenige Stücke drauf", erinnert sich Bandmitglied Andy Berger.

Erst 2007 tauchte die Band auf Karnevalsbühnen auf. Querbeat nahm an Vorstellabenden teil und machte die Literaten der Karnevalsvereine auf sich aufmerksam. "Von da an ging unser Bekanntheitsgrad steil bergauf", sagte Bandmitglied Florian Kremer. Schon 2009 spielte die Band bei einer Proklamation - erstaunlicherweise nicht in der Bonner Beethovenhalle, sondern im Gürzenich in Köln. "In der Domstadt startete unsere Karnevalskarriere, in Bonn waren wir anfangs nicht so bekannt", erklärte Bandmitglied Sebastian Schneiders.

Immer mehr Agenturen, Vereine und Literaten meldeten sich bei Querbeat. Da anfangs das Repertoire der Band nur wenige Stücke umfasste, musste fortan immer mehr geprobt werden. Sogar eine eigene Bühnen-Choreografie wurde einstudiert, damit die Marchingband noch besser rüber kam. Proben-Termine zu finden, fällt der Band heute noch nicht leicht, weil die Truppe in der Woche über weit verstreut ist. Viele studieren, wenige sind schon im Beruf. "Manchmal müssen wir uns ein Wochenende aussuchen und dann wird ständig geprobt", sagte Bandmitglied Janine Dornbusch.

Gefragt, ob es einen Bandleader gibt, antworten die jungen Musiker: "Nein. Wir sind alle Chef. Kurt Berger kümmert sich um unsere Auftritte und ist Ansprechpartner für das Booking." Der Bariton-Saxophonist ist zwar mit Abstand das älteste Bandmitglied, will aber nicht der Leiter sein.

In der Session 2012 stand Querbeat mehr als 100 mal auf der Bühne, tingelte dauernd zwischen Bonn und Köln. Mittlerweile bezeichnen sich die jungen Musiker als "Halbprofessionelle Combo", weil die Hälfte Berufsmusiker ist.

2010 wurde Querbeat mit dem Närrischen Löwen der Stadt Bonn ausgezeichnet, 2011 folgte der Närrische Oscar und im selben Jahr gewann die band das "WDR 4 Jeck Duell". Geadelt wurde die junge Gruppe allerdings durch gemeinsame Auftritte mit der Kölschrockband Brings im Kölner Tanzbrunnen.

Und wie lautet das Erfolgsrezept der Band? "Wir kommen authentisch rüber, verbreiten Spaß und legen Wert auf gute Musik", so Andy Berger. "Colonia Tropical" ist der bekannteste Hit von Querbeat. Samba mit Karneval mischt derzeit niemand so gut wie die bönnsche Marchingband.

"In Köln haben wir eine große Fangemeinde, in Bonn erzielen wir immer noch Aha-Effekte. Der Umweg über Köln war anscheinend nötig, um in Bonn Fuß fassen zu können", glaubt Florian Kremer.

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