Einweihung Marienkapelle in Holtorf Prominenter Platz für altes Kirchenfenster

Holtorf · Die Pfarreiengemeinschaft Am Ennert hat die Marienkapelle in der Holtorfer St. Antonius-Kirche mit einer Andacht eingeweiht. Die Gemeinden Christ König Holzlar, Sankt Adelheid am Pützchen und St. Antonius Holtorf feierten das Fronleichnamsfest traditionell gemeinsam.

 Nach der Prozession wurde die Marienkapelle auf dem Kirchenvorplatz feierlich eingeweiht.

Nach der Prozession wurde die Marienkapelle auf dem Kirchenvorplatz feierlich eingeweiht.

Foto: Leif Kubik

Die neue Marienkapelle in der Holtorfer St. Antonius-Kirche besticht durch ihre schlichte Sachlichkeit. Aus dem ehemaligen Windfang im Eingangsbereich des 1972 an der Stelle der alten Holtorfer Kirche errichteten Gotteshauses wurde mit viel Engagement ein Ort, der die Gläubigen seit Donnerstag zur Kontemplation einlädt.

Im Rahmen der Fronleichnamsfeier weihten die Gläubigen der drei zur Pfarreiengemeinschaft Am Ennert gehörigen Gemeinden das kleine Gebetshaus mit einer Andacht ein. Die Gemeinden Christ König Holzlar, Sankt Adelheid am Pützchen und St. Antonius Holtorf feiern das Fronleichnamsfest traditionell gemeinsam: Als sichtbares Zeichen der Zusammengehörigkeit, wie die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats Brigitte Linden betonte. Dabei wäre jedes Jahr ein anderes der drei Gotteshäuser der Gemeinden an der Reihe.

Wobei der Begriff Gotteshaus in diesem Jahr eher weit gefasst war: Denn nicht nur die Fronleichnamsprozession, sondern auch der vorausgehende Gottesdienst wurden im Freien abgehalten. Bereits um halb zehn hatten sich die Gläubigen auf dem Kirchplatz versammelt, um bei bestem Wetter die von den Chören der Pfarreiengemeinschaft und der Blaskapelle Theuerkauf unter Leitung von Seelsorgebereichsmusikerin Marita Hersam mitgestaltete Messe zu begehen. Die anschließende Prozession führte über die Löwenburgstraße bis zum Bolzplatz, wo sich der Segensaltar befand. Von dort ging es zurück zum Kirchplatz, wo der Schlusssegen erteilt und die neu gestaltete Kapelle eingeweiht wurde. Zentrales Element der Marienkapelle ist eines der beiden Kirchenfenster, die bis zum Abriss der alten Kirche die Apsis des Vorgängerbaus zierten.

Die beiden vom Glasmaler Josef Scheuer gestalteten Fenster lagerten bis vor Kurzem im Keller des Gemeindezentrums, und es ist der Initiative von Winfried Strohbach zu verdanken, dass zumindest eines der beiden nun wieder einen würdigen Platz gefunden hat. Der langjährige geschäftsführende Kirchenvorstand hatte sich bis zu seinem Tode sehr für die Einrichtung der Kapelle engagiert, erzählte sein Nachfolger Werner Löffler.

Ein weiteres rundes Fenster, das einst im Giebel des Vorgängerbaus für Licht sorgte, befindet sich bereits seit einiger Zeit im Pfarrsaal des Gemeindezentrums; nur das zweite Apsisfenster hat noch immer keine neue Verwendung gefunden: „Im Gegensatz zu dem auferstandenen Christus, der ja nur geringe Schäden zeigt, ist das Glasfenster mit dem Bildnis des Gekreuzigten deutlich mehr in Mitleidenschaft gezogen worden“, so Löffler. Ob es ebenfalls restauriert werde, sei aber noch nicht entschieden.

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