Teamplay erforderlich Neue Lasertag-Arena in Beuel

Beuel · Das Spiel Lasertag ist im Trend. In Beuel hat jetzt eine Arena in einer leer stehenden Fabrik eröffnet. Deutschlandweit gibt es davon derzeit rund 250. In Bonn ist es die erste.

Zum Junggesellinnen-Abschied hat eine Gruppe Mädels die Lasertag-Arena Bonn gebucht. Ein Ballerspiel als spaßiges Highlight? Die Betreiber Wolfgang Lorbetzki und sein Partner Frank Schmitt widersprechen. „Im Vordergrund stehen Teamplay und Geschicklichkeit“, sagt er. „Das ist keine Schießbude, keine Spielhalle, sondern eine Sportstätte.“ Es gibt weder Alkohol noch Zigaretten.

Lorbetzki vergleicht Lasertag mit dem Kinderspiel Räuber und Gendarm – nur eben in der modernen Version. Besucher treten in seiner Arena durch ein Stargate; das einstige Fabrikgebäude an der Königswinterer Straße 112-114 stellt die Kulisse für die unendlichen Weiten des Weltraums. Eine Spielrunde kostet für Erwachsene sieben Euro. Am Wochenende war die Arena beispielsweise für die Feier eines 60. Geburtstags reserviert. Bevor es losgeht, gibt es ein Briefing, wie das Spiel funktioniert – und was verboten ist. Die Teams legen Spezialwesten an und entsichern ihre „Phaser“ – eine Plastiknachbildung mit elektronischem Innenleben. Im Gegensatz zu Paintball und Airsoft mit Projektilen aus Gelatine- oder Plastikkugeln sendet der Auslöser einen Infrarotstrahl. „Das hat mit Laser nichts zu tun und ist völlig ungefährlich“, sagt Lorbetzki. „Die Gegner werden markiert, nicht getroffen.“

Dann schließt sich die schalldichte Tür zum Parcours hinter den Teams. Die Mission beginnt. Drinnen ist es schummrig dunkel – ein bisschen wie Geisterbahn. Bunte LED-Pünktchen flitzen über Boden und Wände. Laute Musik wummert, dunstige Schwaden steigen aus der Nebelmaschine. Spätestens dann entfaltet das Spiel seine Wirkung: Nervenkitzel. Die Spieler hasten um Vorsprünge, Verstecke und Ecken. Definitiv ist die Halle 400 Quadratmeter groß – im Eifer des Gefechts erscheint sie wie ein riesiges Labyrinth.

"Mit der Stadt alles problemlos geregelt"

Trifft das Infrarotsignal auf einen Sensor an der Weste des gegnerischen Teams, gibt es Punkte. Ein Funkgerät auf der Schulter direkt am Ohr meldet Treffer und kommentiert Aktionen. Die Mannschaftspunkte werden auf Bildschirme in der Lounge übertragen. Nach 20 Minuten ist das Spiel vorbei. Die T-Shirts sind durchgeschwitzt. „Du brauchst gute Kondition“, sagt Lorbetzki. Und er betont: „Die bau- und ordnungsrechtlichen Aspekte sowie der Jugendschutz – alles war mit der Stadt schnell und problemlos geregelt.“

Anders reagierte die Stadt dagegen 1994. Damals hatte die Verwaltung ein Eröffnungsverbot für ein Laserdrome an der Bornheimer Straße ausgesprochen. Der Fall beschäftigte jahrelang die Gerichte bis hin zum Europäischen Gerichtshof. Neben Revisions- und Schadensersatzklagen des damalige Spielhallenbetreibers Omega ging es auch um die Grundsatzfrage, ob es sich bei dem Laserdrome um Freizeitspaß oder einen Verstoß gegen die Menschenwürde handle. Am Ende bekam der Schutz des Grundrechtes höheres Gewicht und die Stadt recht.

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