Schule und Vereinsleben verbinden Mehr OGS-Anmeldungen dank Kinderwerk-Angeboten

Oberkassel · Eine umfassende Betreuung für Kinder über den ganzen Tag bietet das Kinderwerk Baronsky seit nunmehr zehn Jahren in Bonn. Schule, Erziehung und Sport würden dabei eng miteinander verknüpft.

 Beim Fest "Zehn Jahre Kinderwerk Baronsky" spielen die Pänz im Garten.

Beim Fest "Zehn Jahre Kinderwerk Baronsky" spielen die Pänz im Garten.

Foto: Benjamin Westhoff

Wer kennt es nicht aus seiner früheren Schulzeit: Die Schule endete um die Mittagszeit, danach machte man sich auf den Nachhauseweg oder ging in einen anderen, abgetrennten Bereich der Schule in die Offene Ganztagsschule (OGS). Wenn man sich sportlich betätigen wollte, tat man dies in einem Sportverein. Seit zehn Jahren geht das Kinderwerk Baronsky in Kooperation mit dem TuS Oberkassel einen anderen Weg: An der Grundschule Gottfried Kinkel lautet das Stichwort Verzahnung. Am Freitagnachmittag feierte man das zehnjährige Bestehen des Kinderwerks mit einem Fest im Bürgerpark.

"Das Konzept ist innovativ und einzigartig in Bonn", erklärt die Gründerin und Geschäftsführerin des Kinderwerks, Petra Baronsky. Ziel sei es, dass die Kinder eine umfassende Betreuung über den ganzen Tag hinweg bekommen, mit Sport- und anderen Beschäftigungsangeboten. Dabei würden Schule, Erziehung und Sport eng miteinander verzahnt. Dies böte eine Menge Vorteile. So werde den Eltern zum Beispiel die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert, da alle Aktivitäten an einem Ort stattfänden. "Die Eltern können mit ruhigem Gewissen arbeiten gehen", so Baronsky.

Vor zehn Jahren war die OGS der Schule noch strikt getrennt vom Unterrichtsbereich. Dies führte dazu, dass man nicht allen Kindern einen Betreuungsplatz anbieten konnte. Im Rahmen des Konzepts des Kinderwerks sind nun alle Räume gleichzeitig Unterrichts- und OGS-Räume. Außerdem wurden weitere spezielle Zimmer geschaffen, unter anderem ein Kletter- und Motorikraum, ein Atelier und ein Ruheraum, in den sich die Kinder zurückziehen können. Bei der Gründung des Kinderwerks kam Armin Seufert, stellvertretender Vorsitzender des TuS Oberkassel, sofort die Idee zu einer umfassenden Kooperation.

Sechs regelmäßige Sportangebote

Inzwischen unterbreitet der Verein den Kindern in der OGS sechs regelmäßige Sportangebote, dazu kommt ein Ferienangebot. Doch nicht nur die OGS und die Kinder profitieren von der Kooperation mit dem Kinderwerk, auch dem Verein hilft sie: "Bis zum Anfang der Kooperation hatten wir sinkende Mitgliedszahlen, seitdem steigen sie wieder", freut sich Seufert.

Das Interesse am Angebot des Bildungswerks lässt sich auch an den Anmeldezahlen für die OGS ablesen: Im neuen Jahrgang der ersten Klasse haben sich alle Kinder auch für die OGS angemeldet. Auch für den Unterrichtsbetrieb ist das Kinderwerk ein wichtiger Baustein, zum Beispiel beim Thema Inklusion. Im Unterricht ist nicht nur eine Lehrperson, sondern auch eine Erzieherin oder ein Erzieher anwesend. "So kriegen die Kinder eine feste Bezugsperson", erläutert Schulleiter Christian Eberhard.

Doch nicht nur Kinder mit speziellem Förderbedarf profitieren von dieser Struktur: "Bildung ist bei uns nicht um zwölf Uhr zu Ende, sondern geht den ganzen Tag weiter", so Eberhard. Es gehe um viel mehr als Mathematik oder Deutsch, nämlich vor allem auch um das Erlernen von sozialen Kompetenzen. Inzwischen setzen immer mehr Einrichtungen auf das Konzept des Kinderwerks, das mittlerweile auch Träger der OGS Om Berg in Hoholz ist. Darüber hinaus ist das Kinderwerk an weiteren Schulen Träger der Integrationsassistenzen.

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