Musik in Beuel Geheimnisse eines alten Akkordeons

Beuel · Jörg Manhold erzählt vom roten Quetschebüggel und seiner Geschichte. Ein musikalisch-literarischer Abend mit Musik und Gesang in der Burg Lede.

Für das Akkordeon gibt es viele Namen. Im Rheinland ist das Tasteninstrument als Quetschebüggel bekannt. Am Dienstagabend führte Jörg Manhold sein Publikum im „StroofSALON“, einer Veranstaltungsreihe des Denkmal- und Geschichtsvereins Bonn- Rechtsrheinisch, poetisch und musikalisch durch die Geschichte des „Arme-Leute-Instruments“.

Der Konzertort war kurzfristig wegen der großen Publikumsnachfrage in die Burg Lede verlegt worden. Ein passendes Ambiente für eine Reise, die tief in die Geschichte des Quetschebüggels führte. Schon im 19. Jahrhundert war er wohlbekannt. Doch erst der Instrumentenbauer Hohner hat ihm zu Weltruhm verholfen. Auch wenn das Akkordeon musikalisch sehr vielseitig ist, für Klassik ebenso geeignet wie für Jazz, blieb es eher ein „Arme-Leute-Instrument“. Die Anschaffung war nicht teuer, und mit ein bisschen Übung schaffte es jeder, dem Tasteninstrument melodische Tonfolgen zu entlocken, ohne Unterricht nehmen zu müssen.

Eine von Manholds Geschichten dreht sich um einen roten Quetschebüggel. Sie beginnt in Lohmar, wo Manhold auf ein verlassenes, efeuüberwuchertes Haus aufmerksam wurde. Der Ort habe etwas Gespenstisches und auch Magisches gehabt. Und dort fand er ein funktionstüchtiges Akkordeon der Firma Cantulia – eines einst bekannte Herstellers in Siegburg. Manhold hatte es mitgebracht und spielte auch ein bisschen darauf. Für die musikalische Weiterreise schnallte er sich jedoch ein größeres Akkordeon um. In einer amüsanten, immer unterhaltsamen Art begeisterte Manhold seine Zuhörer gut anderthalb Stunden mit Geschichten, literarischen Episoden und musikalischen Einlagen – stets mit Bezug zum Rheinland.

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