Fest der Vereine am Rheinufer Das Promenadenfest in Beuel ist abgesagt

Beuel · Die Bezirksverwaltungsstelle Beuel streicht die Vereinsbörse am Rheinufer. Grund: Es gibt vonseiten der Vereine offenbar kaum noch Interesse an der Veranstaltung am Rheinufer.

 Flamencogruppe Spanischer Elternverein

Flamencogruppe Spanischer Elternverein

Foto: Max Malsch

Das für Samstag, 1. Juli, angesetzte Promenadenfest fällt aus. Die Bezirksverwaltungsstelle Beuel hat nach Rücksprache mit Vertretern aus der Politik die Veranstaltung abgesagt. Den Hauptgrund für die kurzfristige Absage nennt Christian Siegberg, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle Beuel: „Es haben sich so wenige Vereine für das Promenadenfest angemeldet, dass sich der Aufwand, vor allem der finanzielle, nicht lohnt.“

Ungefähr 6000 Euro investiert der Stadtbezirk Beuel jährlich aus seinem sogenannten Bezirkshaushalt in das Fest, das als „Bühne für die Vereine“ gedacht ist. „Das Promenadenfest dient seit vielen Jahren als Präsentationsplattform für die Beueler Vereine. Leider ist der Zuspruch von Vereinsseite in den vergangenen Jahren permanent rückläufig“, sagte Siegberg. Die Folge war, dass das Fest vom Umfang her immer kleiner wurde und der Besucherzuspruch entsprechend abgenommen hat.

Neues Format für 2018

Bereits im vergangenen Jahr stand das Promenadenfest auf der Kippe. Nur durch die persönliche Ansprache von Bezirksbürgermeister Guido Déus konnten noch einige Vereine zum Mitmachen überredet werden. „Ich bin sehr enttäuscht, dass sich in diesem Jahr noch weniger Vereine angemeldet haben. Und die, die mitmachen wollten, haben mehrheitlich nur eine Bewirtung angeboten. Das ist aber nicht der Sinn des Fests“, sagte Déus. Für 2018 kündigte der Bezirksbürgermeister ein neues Format an: „Wir werden wieder etwas auf die Beine stellen, was das Zusammengehörigkeitsgefühl stärkt. Wir wollen die Vereine davon überzeugen, sich an einer Ideenbörse für das Promenadenfest zu beteiligen.“

Schon 2016 hatte Déus vorgeschlagen, das Fest abwechselnd in Beuel und in Oberkassel durchzuführen, damit sich die Vereine im Süden des Stadtbezirks auch angesprochen fühlen. Diese Idee ließ sich aber nicht umsetzen.

Auch der Vorschlag von Paul Ahrens, Vorsitzender der Gewerbe-Gemeinschaft Beuel (GGB), das Promenadenfest gemeinsam mit dem Bürgerfest am ersten September-Wochenende anzubieten, fiel bei den Vereinen durch.

Obermöhn bedauert die Absage

Ahrens ist nach wie vor davon überzeugt, dass eine Fusion beider Veranstaltungen auf viel Zuspruch bei den Bürgern stoßen würde. „Eine Zusammenlegung würde auch den Veranstaltungskalender im Stadtbezirk entzerren und Platz für ein neuartiges Angebot machen“, so Ahrens. Vereine und Wirtschaft könnten sich laut Ahrens auf vielen Ebenen Hilfestellungen geben, wodurch die Organisation einer Großveranstaltung erleichtert würde. „Wir sind für Gespräche offen und sind bereit, zu helfen“, so der GGB-Vorsitzende.

Beuels Obermöhn Ina Harder bedauert die Absage sehr, zeigt aber auch Verständnis für die Entscheidung: „Nur Essen und Trinken anzubieten, ist einfach zu wenig. Besucher kann man durch durch Angebote und Attraktionen locken.“ Das Alte Beueler Damenkomitee ist seit der Gründung des Promenadenfests im Jahr 1989 dabei. Und deshalb weiß Ina Harder, wovon sie spricht, wenn sie sagt: „Für Ehrenamtliche sind die Vorbereitung und die Durchführung so einer Veranstaltung mit viel Arbeit und Mühe verbunden. Aber so ist das halt im Vereinsleben.“

Dirk Esch, Geschäftsführer der Beueler Stadtsoldaten,liefert eine Erklärung für das rückläufige Interesse: „Jeder Verein, der sich in der Vergangenheit zurückgezogen hat, wird seine Gründe haben. Die Anzahl der Veranstaltungen im Jahreskalender ist einfach zu groß geworden.“ Für einen Neuanfang fordert Esch eine ehrliche Bestandsaufnahme: „Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Ich will damit sagen, dass der Stadtbezirk als Veranstalter eine Neuauflage nach den Interessen der Besucher ausrichten muss.“ Esch bemängelt, dass in den vergangenen Jahren die gewohnten Attraktionen beim Promenadenfest gefehlt haben. „Man muss Angebote für Kinder, für Jugendliche und für Erwachsene vorhalten sowie gute Musik anbieten“, so Esch, dessen Stadtsoldaten ebenfalls seit 1989 dabei sind.

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