Wohnungsbau an der B 56 Bonava übernimmt Großbaustelle

Beuel · Das Wohnbauprojekt Stadttor Bonn-Beuel schreitet voran: Der erste Rohbau steht. Doch die Arbeiten auf dem zweiten Areal geraten immer wieder ins Stocken.

Ein riesiges, grünes Transparent haben Arbeiter am Rohbau des Projektes „Stadttor Bonn-Beuel“ aufgehängt. „Neuer Name, gleicher Inhalt: NCC heißt jetzt Bonava“ ist zu lesen. „Kein Grund zur Beunruhigung. In Deutschland ändert sich lediglich der Name“, sagt Daniel Korschill. Er ist der Projektleiter des großen Neubauvorhabens an der Kreuzung B56/L16. Vielmehr habe der schwedische Bau- und Immobilienkonzern NCC das Unternehmen Bonava als eigenständige Sparte herausgelöst, die sich nur auf Wohnungsbau konzentriert. Das schwedische Wort „bo“ heißt Wohnen und „nav“ bedeutet Mittelpunkt.

Unterdessen steht mittlerweile der Rohbau auf Baufeld 2. Laut Korschill soll das Haus mit 77 Mietwohnungen im Oktober fertig sein. Das Objekt wurde an den Frankfurter Immobilienmanager Industria Wohnen, eine Tochtergesellschaft der Degussa Bank, verkauft. Läuft alles nach Plan, sollen im November die ersten Mieter einziehen.

Insgesamt bebaut Bonava drei Areale auf dem Eckgrundstück Sankt Augustiner Straße/Niederkasseler Straße. Auf Baufeld 1, direkt an der Kreuzung, blicken Passanten seit Wochen in eine metertiefe Baugrube. Dort kommen die Arbeiten derzeit nicht gut voran. „Wir haben Zeitverzug“, bestätigt Korschill. „Ursache sind die anhaltenden Regenfälle. Grundwasser ist in der Grube aufgestiegen.“ Dennoch geht er davon aus, dass die Grundsteinlegung nach Plan im August stattfindet. Das Gebäude soll im Sommer 2017 bezugsfertig sein.

Geplant sind 43 Eigentumswohnungen, die Bonava im Bestand behält und vermarktet. Hinzu kommen 79 möblierte Apartments. „Wir haben in Bonn eine extreme Pendlerbewegung analysiert. Für viele wäre ein kleines Apartment eine Alternative“, so Korschill.

Baufeld 3 liegt im rückwärtigen Teil des Geländes. Bislang ist nur die Baustraße dorthin fertiggestellt. „Wir entwickeln ein Projekt nach dem anderen“, betont Korschill. Allerdings sorgte die Anlage der Stichstraße Anfang Februar für Aufregung. Bei den Arbeiten wurde Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden und musste vom Kampfmittelräumdienst entschärft werden.

Auf die Frage, ob alle Anwohner im Mirecourt-Viertel sich mittlerweile mit der Großbaustelle angefreundet hätten, erklärte der Projektleiter, dass Veränderungen im Wohnumfeld immer zu Irritationen, Kritik und Abwehr bei den Nachbarn führen würden. „Wir wollen im Gespräch mit ihnen bleiben und können manchen Vorbehalt im Laufe der Zeit ausräumen. Zumal vor allem den Immobilienbesitzern bewusst sein müsste, dass ein solches Projekt den Wert des Quartiers insgesamt erhöhe.

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