Kriegsende vor 100 Jahren Beueler zu Besuch in Mirecourt

Beuel/Mirecourt · Kriegsende vor 100 Jahren: Mirecourter und Beueler gedenken gemeinsam in der Partnerstadt der Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Mehr als 1000 Teilnehmer waren dabei.

 Vertreter aus Beuel und Mirecourt legten am Sonntag in der kleinen Vogesenstadt Gedenkkränze vor das Kriegerdenkmal.

Vertreter aus Beuel und Mirecourt legten am Sonntag in der kleinen Vogesenstadt Gedenkkränze vor das Kriegerdenkmal.

Foto: Thomas Fricke

Mehr als 1000 Bürger aus Mirecourt und Beuel haben am Sonntag in der französischen Partnerstadt an den Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag des Kriegsendes von 1918 teilgenommen. „Die Zeremonie zum Gedenken an den Waffenstillstand war sehr bewegend und hat auch 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wegen aktueller Entwicklungen auf der Welt große Bedeutung“, sagte Klaus Ebert, Vorsitzender des Beueler Städtepartnerschaftskomitees dem GA.

Um 11 Uhr läuteten die Kirchenglocken landesweit in Frankreich. Auf dem Platz Charles de Gaulles in Mirecourt herrschte Stille als die Namen der gefallenen Soldaten aus der kleinen Vogesenstadt vorgelesen wurden. „Erschreckend war, wie jung die Soldaten teilweise waren, die nahe Mirecourt gefallen sind“, so Klaus Ebert.

Die Schlachtfelder rund um Verdun liegen keine 50 Kilometer von Beuels Partnerstadt entfernt. „Sehr ergreifend war auch, als der Brief eines Mirecourter Frontkämpfers an seine Mutter verlesen wurde“, erklärte Thomas Fricke, Vize-Vorsitzender des Partnerschaftskomitees. Ein junger Franzose aus Mirecourt wurde am 13. November 1918, also zwei Tage nach dem Waffenstillstand, von Deutschen in Oberstdorf getötet.

Am Kriegerdenkmal der Stadt Mirecourt legten Bürgermeister Yves Séjourné und Beuels Bezirksbürgermeister Guido Déus Kränze nieder. Kinder zündeten Kerzen an und ein Chor sang „La Marseillaise“.

Städtepartnerschaft feiert 50-jähriges Bestehen

Beide Bürgermeister haben in ihrer jeweiligen Muttersprache eine Rede gehalten, die auch übersetzt wurde. Wichtig für beide Bürgermeister war es, ein Zeichen für ein gemeinsames Europa zu setzen. Aus diesem Grunde wurde sowohl die französische als auch die deutsche Nationalhymne gespielt, begleitet von der Europäischen Hymne, die „Ode an die Freude“ von Ludwig van Beethoven.

„Das ging unter die Haut“, betonte Klaus Ebert. Die Beueler Delegation bestand aus zwölf Personen, darunter waren alle noch lebenden Bezirksvorsteher und Bezirksbürgermeister von Beuel – bis auf Hans Lennarz.

Der 83-Jährige musste auf Anraten seines Arztes auf die strapaziöse Autoreise verzichten und zu Hause in Schwarzrheindorf bleiben. Gerade ihm, der die Aussöhnung und die Städtepartnerschaft zwischen Beuel und Mirecourt maßgeblich vorangetrieben hat, war es ein Anliegen, dass eine Beueler Delegation an den Feierlichkeiten in der Partnerstadt teilnimmt.

Die Städtepartnerschaft, die 2019 ihr 50-jähriges Bestehen feiert, ist laut Fricke längst zu einer Bürger- und Städtefreundschaft geworden. Deshalb wird es im nächsten Jahr zahlreiche gegenseitige Besuche und Feierlichkeiten in beiden Orten geben. „Natürlich haben wir an diesem Wochenende auch über die Gestaltung des Städtepartnerschaftsjubiläums gesprochen“, erklärte Klaus Ebert.

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