Bürgerbefragung soll weitere Anreize geben Beueler SPD will Seilbahn bis nach Roleber

Beuel · Die rechtsrheinischen SPD-Ortsvereine wollen eine Verlängerung der geplanten Seilbahn bis auf die Ennertanhöhe und befragen dazu nun die Bürger. Dabei sollen auch weitere Themen in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren verwirklicht werden.

Die drei Ortsvereine der SPD – Beuel, Holzlar und Oberkassel – werden nach den Sommerferien die Bewohner des rechtsrheinischen Stadtbezirks zur Teilnahme an einer flächendeckenden Bürgerbefragung aufrufen. Und das Thema lautet: „Was ist den Beuelern wichtig?“. Ausloten will die SPD dabei die Themen und Aufgaben, die in den nächsten zehn bis 20 Jahren entwickelt, vorangetrieben und beschlossen werden sollen. Unter anderem will die SPD erfahren, ob die Beueler eine Verlängerung der geplanten Seilbahn (Venusberg bis Schießbergwerg in Küdinghoven) bis nach Roleber befürworten.

Der Bau der geplanten Seilbahn steht für die drei SPD-Ortsvereine ganz oben auf der Agenda der verkehrspolitischen Maßnahmen. Angelika Esch, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Beuel, betont: „Wenn die Stadt Bonn den Bau der Seilbahn in Auftrag geben sollte, dann muss dieses ÖPNV-Angebot mindestens bis Niederholtorf gelten.“ Ralf Laubenthal, Mitglied des SPD-Ortsvereins Küdinghoven-Ramersdorf-Oberkassel und stellvertretender Bezirksbürgermeister von Beuel, zählt von Anbeginn der Seilbahn-Diskussion zu den größten Befürwortern: „Je länger die Seilbahn gebaut wird, desto effektiver wird sie sich auswirken. Und das gilt für die Wirtschaftlichkeit ebenso wie die Umweltverträglichkeit.“ Laubenthal kommt gerade von einer dienstlichen Reise aus der Domininkanischen Republik zurück und hat dort an der inoffiziellen Eröffnung einer Seilbahn in Santo Domingo teilgenommen: „Von der Entscheidung bis zur Einweihung sind nur drei Jahre vergangen.“

Was denken die Bürger zur Wohnungspolitik?

Rainer Bohnet, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Holzlar, schlägt sogar vor, die Seilbahn bis zum ehemaligen Gelände der Landwirtschaftskammer in Roleber zu verlängern: „Dort ist ein kleiner Busbahnhof geplant, vom dem aus die Fahrgäste direkt in die Seilbahn einsteigen und bis nach Bonn könnten. Das würde die Lärm geplagten Anwohner der Löwenburgstraße in Niederholtorf deutlich entlasten“, argumentiert er. Die drei SPD-Ortsvereine planen außerdem eine Informationsveranstaltung zum Thema Seilbahn im Beueler Rathaus, die ebenfalls in der zweiten Jahreshälfte stattfinden soll.

Auch in Sachen Wohnungspolitik will die SPD den Bürgerwillen erfahren. Vor allem geht es dabei um die Frage, wo in Beuel neuer Wohnraum ausgewiesen werden soll. „Wir benötigen dringend bezahlbaren Wohnraum, aber egal, welchen Vorschlag Politik und Verwaltung unterbreiten, es gibt stets Bürgerproteste“, erklärte die Ortsvereinsvorsitzenden übereinstimmend. Deshalb will die SPD neue Wege gehen - zuerst die Bürger befragen und dann politisch die Initiative ergreifen.

„Wir Politiker schauen oft nur durch die Parteibrille und neigen zur Betriebsblindheit. Jetzt sollen die Bürger uns sagen, um welche Probleme in Beuel wir uns kümmern sollen“, sagte Angelika Esch selbstkritisch. Und Rainer Bohnet ergänzt: „Und wir wollen dieses Stimmungsbild von möglichst allen Beuelern erhalten, unabhängig davon, in welcher Partei sie sind oder ob sie überhaupt einer Partei angehören.“

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