"Die Toten vom Ennert" Autorin Karin Büchel stellt Beueler Krimi vor

Beuel · Karin Büchel hat ihren neuen Rheinland-Krimi „Die Toten vom Ennert“ vorgestellt. Hauptfigur in ihrem Roman ist eine Beueler Kommissarin.

Karin Büchel mit ihrem neuen Kriminalroman.

Karin Büchel mit ihrem neuen Kriminalroman.

Foto: privat

Mira Jäger hat es nicht leicht. Mit einem freudigen „Beuel – ich komme“ verabschiedet sie sich von ihrem Urlaub auf Juist, trinkt einen letzten starken Ostfriesentee, isst noch einen leckeren Backfisch mit Kräuterquark und wird in Beuel von ihrem Kollegen im Büro mit den Worten „Wir haben einen Toten am Fuße des Ennerts“ empfangen.

„Als ich anfing, dieses Buch zu schreiben, da sollte es nur einen Toten geben“, erzählt Karin Büchel, die Autorin des Kriminalromans „Die Toten vom Ennert“. Der Titel sollte eigentlich lauten: „Der Tote vom Ennert“, doch beim Schreiben sind immer mehr Menschen umgebracht worden. Es ist ihr zweiter Kriminalroman nach „Frau Fischer ermittelt“ aus dem Jahr 2016. „Die Toten vom Ennert“ sind schon auf dem Umschlag als Rheinland-Krimi, als Lokalkrimi, erkennbar.

Karin Büchel ist bekannt als Autorin von Kurzgeschichten. Geschichten aus dem Leben, über Verzweiflung und Eifersucht, Anekdoten oder einfach nur Begegnungen zwischen Menschen, die oft in Beuel aber auch am „Meer und mehr“, wie eines ihrer Bücher heißt, angesiedelt sind. Doch am bekanntesten haben sie ihre Beueler Kriminalgeschichten mit Hauptkommissar Willi Weißbrecht gemacht, die alle mitten in Beuel, wo sie wohnt, spielen. Lokalkolorit, heimische Straßen und Gegenden, bedeuten ihr viel, genau wie die subtilen Zeichnungen der handelnden Personen, die manchmal mit einem Zwinkern aus dem Augenwinkel geschrieben sind.

Kleine Zettel zum Gedankensortieren

So der Schuhtick von Mira Jäger, der Büchel „nicht unbekannt“ vorkommt. Oder der rege Kaffeegebrauch im Büro. „Ich war einige Male bei Lesungen in der Polizeiwache Ramersdorf. Dort sind mir die kargen Büros und der permanente Duft nach frischem Kaffee aufgefallen.“ Dinge, die sich in ihrem neuen Roman wiederfinden.

Doch wie kommt sie, die jahrelang Kurzgeschichten geschrieben hat, jetzt dazu, Romane zu schreiben? „Ich dachte einfach, probier es mal“, sagt sie. Um schnell festzustellen, dass es nicht so einfach ist. Man braucht verschiedene Handlungsstränge, so ihre Erfahrung, man muss mehr Personen haben, „aber es ging“. Dabei hat Büchel nicht den großen Ablauf an der Wand hängen, der alle Zusammenhänge steuert. Viele kleine Zettel, auf denen sie ihre Gedanken notiert hat, liegen neben ihrem Computer. Das reicht ihr, die Geschichte entwickelt sich beim Schreiben – wie die Zahl der Toten. Sie hat auf alle Fälle Gefallen daran gefunden, Romane zu schreiben, denn sie kann es sich gut vorstellen, dass ihr nächster Kriminalroman deutlich dicker werden könnte. Ob dann Mira Jäger wieder die Protagonistin sein wird, darüber hat sich Karin Büchel noch keine Gedanken gemacht.

Auf das Genre Kriminalgeschichte ist sie übrigens durch die VHS-Bonn gekommen. Beim Kurs „Kreatives Schreiben“ mit dem Untertitel „Wie schreibe ich einen Krimi?“, den sie vor vielen Jahren besucht hat, „da hatte ich Blut geleckt, im wahrsten Sinne des Wortes“.

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