Wegen Ausbau der S13 Autobahnbrücke in Ramersdorf muss neu gebaut werden

Beuel · Bei einer Bürgerinformation haben die Deutsche Bahn und Straßen.NRW die Neubaupläne für die Autobahnbrücke der A562 vorgestellt, die wegen des Ausbau der S13 nötig sind. Hitzig wurde es bei den Themen Lärmschutz und dem Wegfall von Parkplätzen.

Die Stimmung im Hotel Zur Post in Küdinghoven war angespannt. Straßen NRW hatte zu einer Bürgerinformation zum Thema Aus- und Umbau A562 und S13 geladen. Von Straßen NRW war die Projektleiterin der Projektgruppe Autobahnen Bonn, Friederike Schaffrath, erschienen, von der DB-Netz AG der Projektingenieur Jörg Weydandt. Zusammen stellten sie die geplanten und teilweise schon begonnenen Baumaßnahmen in Ramersdorf rund um die S13 und die Autobahnbrücke der A562 über die Bahngleise vor. „Der Neubau der Brücke ist notwendig, da die S-Bahn-Linie S13 zwischen Troisdorf und Bonn-Oberkassel verlängert und um ein zusätzliches Gleis erweitert wird. Aufgrund dieses umfangreichen Bauvorhabens muss auch die A562 auf einer Länge von etwa 500 Metern umgebaut werden“, hieß es in der Einladung.

Am 21. März hatte Marco Rudolph, Bezirksverordneter der CDU, bereits zu einer Veranstaltung vor Ort eingeladen, zu der jedoch die beiden Hauptakteure nicht erschienen waren. Davor waren auf der Südseite der Autobahn von der Überführung über den Landgrabenweg bis hin zur Königswinterer Straße alle Bäume gefällt worden. Anwohner der Mehlemstraße und der Lindenstraße hatten sich über stärkere Lärmbelästigungen beschwert. „Vermutlich kommt die Lärmzunahme durch den geänderten Verkehrsfluss, nachdem die A 562 für den Verkehr nach Köln und Königswinter wieder freigegeben wurde“, versuchte Rudolph zu erklären.

Vier Fahrspuren während der Bauarbeiten

Auf dem Areal südlich der A562, wo die Bäume gefällt wurden, wird eine Behelfsbrücke gebaut, die den Verkehr Richtung Köln und Königswinter vierspurig aufnehmen wird. Dies soll bis April 2020 erfolgen, erklärte Schaffrath. Danach wird der südliche Teil der jetzigen Autobahnbrücke über die Bahngleise abgerissen und entsprechend der S13-Planungen neu gebaut. Diese Brücke, die im Sommer 2021 fertiggestellt sein soll, wird dann den Autobahnverkehr Richtung Südbrücke aufnehmen. Das erfordere auch den Bau einer Behelfsabfahrt Richtung Landgrabenweg.

Im Anschluss daran kann der nördliche Teil der Brücke abgerissen und neu gebaut werden. „Wir bauen unter rollendem Rad“, erläuterte Schaffrath und verwies darauf, dass zwar die Geschwindigkeit im Baustellenbereich auf 60 Stundenkilometer begrenzt werde, dass aber zu jeder Zeit die volle Anzahl von Fahrspuren zur Verfügung stehen werden. Zu den Rodungen sagte sie, dass diese von einem Landschaftspfleger begleitet wurden und dass die gleiche Anzahl und gleiche Arten von Bäumen wieder angepflanzt werden. Ein besonderer Lärmschutz für die Baumaßnahmen sei nicht vorgesehen. „Da wir die Geschwindigkeit senken, wird es sogar leiser werden“, meinte sie.

Auch für die Zeit danach wäre kein zusätzlicher Lärmschutz notwendig. „Denn es erfolgt kein Neu- oder Ausbau der Autobahn zwischen Königswinterer Straße und dem Autobahnkreuz Bonn-Ost“. Das brachte die Besucher so richtig auf die Palme. „Seit 40 Jahren fordern wir Lärmschutzmaßnahmen und nichts geschieht“, sagte Johannes Schröer, ehemaliger Vorsitzender des Bürgervereins Ramersdorf.

Ärger über Wegfall von Parkplätzen

Als dann noch in einem Nebensatz von der Vertreterin von Straßen NRW erklärt wurde, dass im jetzigen Autobahnohr der Abfahrt Richtung Landgrabenweg ein Regenrückhaltebecken, so wie in Geislar an der A565, gebaut werde und im Zuge dieser Bauarbeiten einige PKW-Abstellplätze unter der Brücke an der U-Bahn-Haltestelle Ramersdorf temporär benötigt würden, kochten die Emotionen erneut hoch. Man fühle sich „verarscht“, wie ein Bürger sagte.

Wilfried Mermagen, jetziger Vorsitzender des Bürgervereins Ramersdorf, gelang es mit einem Vorschlag, die Wogen wieder zu glätten. Er appellierte an alle Parteien, den Sachverhalt aufzurollen. „Ich schlage ein Meeting mit Vertretern der Stadt, des Landes und des Bundes vor, damit weitere Fehler vermieden werden.“

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