1. Bonner Indoor-Sporthelfertag 80 Schüler springen, laufen und klettern

PÜTZCHEN · Die Jugendlichen machten am Mittwoch große Augen, als sie die Turnhalle des Sankt-Adelheid-Gymnasiums betraten. Verschiedene bunte Holzwürfel, Quader und Türme standen dort. Sie waren mit Balken, Stangen und Leitern verbunden. Außerdem gab es Mini-Tischtennis-Platten, Schwebebalken und den klassischen Turnbock. Aufgebaut waren die Geräte für den ersten Indoor Sporthelfertag in Bonn.

 Ganz schön in Schwitzen kommen die jungen Sporthelfer auf dem Indoor-Parcours des Sankt-Adelheid-Gymnasiums.

Ganz schön in Schwitzen kommen die jungen Sporthelfer auf dem Indoor-Parcours des Sankt-Adelheid-Gymnasiums.

Foto: Max Malsch

Rund 80 Schüler aus den sieben Bonner Schulen Sankt-Adelheid-Gymnasium, Elisabeth-Selbert-Gesamtschule, Erzbischöfliches Clara-Fey-Gymnasium, Integrierte Gesamtschule Bonn-Beuel, Freiherr-vom-Stein Realschule Tannenbusch, Konrad-Adenauer-Gymnasium und Realschule Beuel waren zu dieser besonderen Fortbildung nach Pützchen gekommen. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind ausgebildete Sporthelfer. Die Schülerinnen und Schüler aus den Klassen sieben bis zwölf sind im Pausensport, in der Übermittagsbetreuung, bei Sportfesten wie den Bundesjugendspielen, Wettkämpfen, Wandertagen und vielen anderen schulischen Veranstaltungen im Einsatz.

"Ich bin sehr sportbegeistert, darum habe ich die Ausbildung gemacht. Und heute möchte ich noch ein paar neue Dinge lernen", sagte die 13 Jahre alte Stella. "Mir macht der Umgang mit den jüngeren Schülern Spaß. So wollen die Kinder in den Pausen immer ?Zombie-Ball' spielen. Wir sind dafür ausgebildet, um darauf zu achten, dass nichts passiert", sagte Sophia aus der achten Klasse des Sankt-Adelheid-Gymnasiums.

"Die Sporthelfer sind nach ihrer Ausbildung selbstständig oder unterstützend zusammen mit Lehrern tätig", erklärte Sportlehrerin Andrea Junker am Sankt-Adelheid-Gymnasium. "Die Ausbildung zum Sporthelfer ist bei uns sehr begehrt, weil sie auch als Qualifikation in Vereinen zählt und gleichzusetzen ist mit dem kleinen Übungsleiterschein C-Lizenz", ergänzte Kollegin Dorit Freisen. Organisiert hatte den Sporthelfertag Olaf Schwarz, Referent beim Stadtsportbund Bonn.

Die Hauptattraktion war der Parcours der Kölner Firma Cube Sports. Eine mit Hindernissen bestückte Strecke mussten die Sporthelfer absolvieren. Und sie taten das hochkonzentriert und mit ganz viel Spaß. "Das ist sehr cool. Ich mache selbst auch draußen 'Parcours' mit einem Freund, aber diese Kisten hier sind noch besser", sagte Nader. "Die kann man immer wieder neu zusammenstellen", so der 14-Jährige.

"Parcours ist der absolute Trend bei den Jugendlichen", betonte Marcel Wergen, der Erfinder des modularen Stecksystems. "Am Anfang der Idee stand die Frage, warum die Schüler immer an den alten Geräten turnen sollen. Dafür kann sich doch keiner mehr begeistern. Aber Parcours ist in. Dabei ist es eigentlich nur freies Turnen. Wenn die Jugendlichen hier aktiv sind, merken sie gar nicht, dass sie turnen", so Wergen.

Rund 200 Schulen in Deutschland hätten sein patentiertes System bereits angeschafft. "Die junge Generation heute ist anders als die Eltern. Sie möchten sich nicht mehr in einer Reihe hinter dem Turnbock aufstellen", erklärte der mehrfach ausgezeichnete Unternehmer, dessen Erfindung Schülern in aller Welt und Profisportler gleichermaßen begeistert.

Sporthelfer

Sporthelfer sind speziell ausgebildete Schüler, die in ihrer Schule Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote neben dem Unterrichtssport oder in Ganztagsbetreuung gestalten und betreuen. Sie sind zum Beispiel tätig im Pausensport, bei Schulsportfesten und Wettkämpfen und auch im Sportverein. Die Schüler erhalten am Ende der Ausbildung ein Zertifikat und das Sporthelfer-T-Shirt. Lehrer können sich zum „Sporthelfer-Ausbilder“ fortbilden und dann an der eigenen Schule Sporthelfer ausbilden. Weitere Infos unter www.sportjugend-nrw.de/sportjugend/sporthelferinnen/

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