Traditionelles Anhissen des Beueler Schiffer-Vereins 60 Flaggen und Wimpel wehen im Wind

BEUEL · "Ob es regnet oder schneit oder die Sonne scheint, der Schiffer-Verein hisst am Ostersamstag die Flaggen" - mit diesen Worten begrüßte der Vorsitzende des Vereins, Kapitän Reiner Burgunder, die zahlreichen Gäste, die dem traditionellen Anhissen am Beueler Rheinufer beiwohnten.

 Flaggenparade des Beueler Schiffer-Vereins.

Flaggenparade des Beueler Schiffer-Vereins.

Foto: barbara frommann

Angeführt vom Dudelsackpfeifer Martin Fischer, perfekt schottisch gekleidet, zogen die Vereinsmitglieder von der Johannesstraße in Richtung Schiffermast am Nepomukdenkmal. In neuem "Gewand" konnte der Schutzpatron des Schiffer-Vereins, der heilige Nepomuk, die Zeremonie beobachten.

Dankenswerterweise hatte der Inhaber der "Malerwerkstatt Linzbach" dem Schutzpatron eine unentgeltliche Farbauffrischung zukommen lassen. Und Patty Burgunder hatte sich um die Flaggen und Wimpel gekümmert; sie hatte alle kunstvoll repariert und gewaschen. Somit konnte der Kapitän zusammen mit dem anwesenden Leiter des Bonner Stadtarchivs, Norbert Schloßmacher, die Wimpel und Flaggen am Mast hochziehen.

"Der Schiffermast in Beuel, der alle grüßt, die am Beueler Rheinufer flanieren oder mit dem Schiff auf dem Rhein fahren, gehört mit seinen zwölf Metern Höhe und seiner Breite von fünf Metern, seiner Gaffel und einer Rahe zu den schönsten am Rhein und ist mit seinen über 60 bunten Tüchern eine Landmarke und viel fotografiertes Motiv der Beueler Skyline", sagte Kapitän Burgunder. "Der Schiffer-Verein ist besonders stolz darauf, eine Vielzahl von Traditionsflaggen in seinem Fundus zu haben", so der Pressesprecher des Vereins, Werner Müller.

Das Anhissen wurde auch zum Anlass genommen, das 600. Mitglied des Schiffer-Vereins vorzustellen. Um genau zu sein, das war schwer, denn Oma, Tochter, der Schwiegersohn und zwei Enkel der Familie Strehl waren angemeldet worden.

Der Grund für den Besuch des Bonner Stadtarchivars galt der guten Zusammenarbeit bei der stadthistorischen Aufarbeitung der "Fährgerechtsamen". Dabei ging es um die Sichtung der historischem Materialien zu den Fährrechten und zum Fährwesen in Beuel. Das Stadtarchiv hatte zwar die Unterlagen, jedoch kein Geld und kein Personal, das Material durchzuarbeiten. Dies zu bezahlen, übernahm der Verein. Das Ergebnis liegt jetzt als Findbuch vor. Auf der Internetseite www.archive.nrw.de mit der Ordnungsnummer SN 58 kann man dies jetzt nachlesen.

Werner Müller, so viel war noch zu erfahren, ist dabei, die geschichtliche Entwicklung der "Fährgerechtsamen" zu einem Buch auszuarbeiten.

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