Pfarrzentrum Sankt Adelheid Pützchen 350 Kinder aus Bonn trommeln für Afrika

Pützchen · 350 Kinder aus 28 Bonner Kitas begaben sich auf eine Trommelreise nach Afrika. Mit ihren Instrumenten erzählten sie die Geschichte von den durstigen Tieren am Wasserloch.

 Mit Begeisterung begleiten die 350 Kinder die Geschichte einer „tierischen“ Reise auf ihren Trommeln.

Mit Begeisterung begleiten die 350 Kinder die Geschichte einer „tierischen“ Reise auf ihren Trommeln.

Foto: Stefan Knopp

Die Begeisterung fürs Trommeln stand den Kindern, die am Dienstag ins Pfarrzentrum Sankt Adelheid gekommen waren, ins Gesicht geschrieben. Wann bekommen sie schon mal die Gelegenheit, in einer so großen Gruppe zu trommeln? 350 Kinder aus Bonner Kitas starteten von Pützchen aus eine Trommelreise nach Afrika, und ihr Reiseleiter war der Trommelgeschichtenerzähler Markus Hoffmeister, der derzeit für das Hilfswerk Misereor durch Deutschland tourt.

Dabei singt er mit den Kindern und erzählt eine Geschichte von einem gemeinsamen Flug und einer Reise zum letzten Wasserloch in der afrikanischen Savanne. Dort wollen diverse Tiere ihren Durst stillen, während die Schildkröte im Auftrag des Elefanten sie davon abhält. Jedes Tier erhält seinen eigenen Rhythmus auf den Trommeln. Ein Tier nach dem anderen schickt die Schildkröte weg, erst bei den kleinen schwachen Hasenkindern hat sie ein Einsehen, und dann muss sie alle Tiere trinken lassen. Als der Elefant zurückkehrt und sieht, dass nur wenig Wasser übrig ist, lässt er die Schildkröte seinen Zorn spüren.

Die Geschichte geht natürlich gut aus: Die anderen Tiere retten die Schildkröte aus dem Maul des jähzornigen Elefanten und machen diesem klar: „Wir leben unter einer Sonne. Was wir haben, können wir teilen.“ Darum geht es dem Hilfswerk der katholischen Kirche bei dieser Fastenaktion. Die Kinder backen in den Kitas „Soli-Brot“, das sie zugunsten eines Misereor-Projektes gegen Spenden verteilen. Für den Erlös konnten sie aus drei Projekten auswählen: Das „Rescue Dada“-Projekt bietet Mädchen aus den Armenvierteln Nairobis vorübergehend ein Zuhause. Die Organisation „Butterflies“ kümmert sich um Straßenkinder in Delhi. Und Misereor unterstützt die Organisation Vozama, die im Hochland von Madagaskar Elementar- und Grundschulen für Kinder armer Familien ins Leben ruft.

Zur Trommel-Veranstaltung war auch Bruno Münst als Vertreter von Misereor aus dessen Hauptstandort Aachen gekommen. Er ist für die Spenderkommunikation zuständig und versicherte den Kindern, dass ihre Geldspenden sicher bei den armen Kindern in den genannten Ländern ankommen. Lob bekamen die Kita-Kinder auch von Brigitte Schmidt, im Stadtdekanat Bonn zuständig für die Kindergartenpastoral. Sie hatte rund 50 Einrichtungen angeschrieben, 28 hatten mitgemacht, und mit Blick auf das gut gefüllte Pfarrzentrum meinte sie, dass mehr Teilnehmer kaum möglich gewesen wären.

Zugleich ist natürlich auch die Botschaft wichtig, die dem Nachwuchs mit auf den Weg gegeben wurde. „Jeder von uns zählt für die Eine Welt“, heißt es in dem Lied, das Hoffmeister mit den Kindern einübte. Die Trommelreise sollte zeigen: „Die Kinder haben sich mit der Einen Welt beschäftigt“, sagte der Trommelgeschichtenerzähler, der seit Beginn der Fastenzeit unter anderem schon in Neuss, Papenburg und Karlsruhe war. Auf dem Programm steht als nächstes Düren. Die Reise geht bis Ostern weiter.

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