Naturdetektive-Tag im Ennert 270 Kinder machten mit beim Naturparcours

BEUEL · Dass Isabella und David ein Entdecker-Gen in sich tragen stellten die Geschwister am Sonntag beim GA-Naturdetektive-Tag eindrucksvoll unter Beweis. Denn an der letzten Station des Naturparcours fanden die Siebenjährige und der Zehnjährige aus Lannesdorf nicht nur eine große schwarze Nacktschnecke, sondern auch einen Feuersalamander.

 Mit den Tieren des Waldes auf Augenhöhe sind (von links) Pascal, Dominik, Konrad und die gleichnamigen Freundinnen Nele und Nele.

Mit den Tieren des Waldes auf Augenhöhe sind (von links) Pascal, Dominik, Konrad und die gleichnamigen Freundinnen Nele und Nele.

Foto: Holger Willcke

"Die Schnecke habe ich in unsere Becherlupe getan", erzählte David stolz. Nach der Bestimmung kam sie wieder in die Natur. "Der Salamander ließ sich aber nicht einfangen", meinte Isabella. Genauso wenig zu stoppen waren auch die Kinder, nachdem sie sich am Ennert-Sportplatz ihre Quizbögen abgeholt hatten. " Wir haben keinen mehr übrig", verkündete Lara Mohn, stellvertretende Sprecherin des Bundesamtes für Naturschutz, am Abend froh. Das bedeutet: Es gibt 270 neue GA-Naturdetektive in Bonn und der Region, 150 mehr als bei der ersten Auflage 2011 auf der Waldau. Damals waren 120 Kinder am Start.

Sieben Stationen hatte das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft im Ennert aufgebaut. 1,5 Kilometer mussten Kinder, Eltern, Großeltern und Hunde dafür zurücklegen. Knubbelig voll, aber ganz still war es beim Tierstimmen-Erraten. "Welches Tier ist das?", wollte Mario Muß von den Kindern wissen und spielte einen tiefen langen Laut vor. "Eine Kuh?", kam es zaghaft aus der ersten Reihe und Muß erinnerte lächelnd daran, dass es sich ja um Waldtiere handele. Das Wissen, das die kleinen Detektive an den Stationen erlangten, mussten sie in dem Quizbogen sogleich anwenden. Die Buchstaben in gekennzeichneten Feldern ergaben das Lösungswort.

Und bis zu dem brauchten Lea (10), Max (8), Lino (8) und Lucca (11) aus Niederholtorf nicht die vollen 1,5 Kilometer. "Ich glaub', das heißt Naturentdecker", war sich Lucca schon kurz nach dem Start sicher. Da waren Lukas (7) und Bruder Moritz (4) gerade beim Zapfenwerfen. Gemeinsam mit ihren Großeltern Gisela und Rolf Rumpf hatten sich die beiden aus Sankt Augustin in den Ennert aufgemacht.

[kein Linktext vorhanden] Christian Schultes hatte die Zapfenwerfer gut unter Kontrolle und erklärte: "Fichtenzapfen sind am häufigsten in unseren Wäldern zu finden." Aus Neu-Vilich zu Fuß angereist waren Fenja (7), Kaja (5) und ihre Mutter Gesine Witt. "Die Kinder sind Wandern gewohnt", meinte Witt, während sie alle Ringe auf einer Baumscheibe zählten, um das Alter abzulesen. "Ich meine, es sind 26", sagte Fenja. 35, verriet Forstamtsmitarbeiter Volker Koch, sei das richtige Alter des Baumes.

Stimmen zum Naturdetektive-Tag
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Mit weniger schönen Themen, nämlich Müll, mussten sich die Teilnehmer danach auseinandersetzen. "Was gehört in den Wald und was nicht?", wollte Jörg Bölscher wissen. Martin, obschon erst drei, war sich ganz sicher, dass Plastiktüte und Bonbonpapier nicht dahin gehören. Seinen Bruder Karl (9) hatte ein (lackiertes) Stück Holz zunächst in die Irre geführt.

Ihre Mutter Inge Steinmetz hab den kleinen Ippendorfern einen guten Tipp: "Man darf nur die Sachen im Wald zurücklassen, die auch da wachsen." Ein wenig unangenehm sei es, sich nur auf seine Füße verlassen zu müssen, sagte Babette Breuer. Gemeinsam mit Sohn Lukas (7) hatte sich die Bad Godesbergerin auf den Blindenparcours begeben. "Und ich bin auch prompt vor einen Baum gelaufen", sagte sie schmunzelnd. Ausgestattet mit Augenklappe mussten sich Klein (und Groß) an einem Seil entlang durch den Wald hangeln.

Der Lohn für alle Mühen wartete auf dem Sportplatz. Dorzeigten die Maskottchen Gary vom GA (eine Fledermaus) und Konstantin vom Bundesamt für Naturschutz (ein Feldhamster) den Kindern das Begleitprogramm. Highlight für viele waren die Falkner Franz-Josef Becker, Rosemarie Neyer und Petra Lehnhoff mit ihren fünf Greifvögeln und zwei Frettchen.

"Wir haben sie noch nicht gefüttert, das wäre vor der Autofahrt nicht gut gewesen", sagte Becker. Am Abend sollten Wüstenbussard Harry, das Sarker-Falkenpärchen Diva und Shari sowie Schleiereule Krümel und Waldohreule Alfia aber zur Entschädigung Küken bekommen.

Begleitprogramm

Dicht umlagert auf dem Sportplatz war der Stand der Bäckerinnung, wo sich die kleinen und großen Entdecker erst einmal stärkten. Danach zog es viele zum Bogenschießen, wo allerdings kaum ein Pfeil die aufgemalten Wildschweine erreichte. "Ich würde sie auch eher mit anderen Waffen treffen", sagte Revierförster Bernd Sommerhäuser zum Trost.

Die Rollende Waldschule zeigte viele ausgestopfte Tiere, und das Bundesamt für Naturschutz informierte über Artenschutz. Beim Brennpeter konnten sich die Kinder den Schriftzug "Naturdetektiv"zur Erinnerung auf ein Stück Holz brennen lassen.

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