Biskuithallen-Revival-Party 1000 Stammgästen der ehemaligen Biskuithalle feierten im Beueler Brückenforum

BEUEL · "Wie ein Klassentreffen", sagte Jürgen Harder immer wieder während sich "sein" Brückenforum sichtlich füllte. Viele Gäste begrüßte er persönlich, mit manchen hätte er wirklich nicht gerechnet, bei anderen wäre er wohl enttäuscht gewesen, wenn diese sich nicht auf der Biskuithallen-Revival-Party hätten blicken lassen.

Ziemlich genau 15 Jahre nachdem die Halle in Bonn dicht machte, veranstalteten Jürgen Harder, Boris Uenzen und Peter Kral eine Revival-Party.

Klar, dass es sich Harder da nicht nehmen lässt, am Eingang auf bekannte Gesichter zu warten. Neben ihm saß auf einem Tisch Peter Kral. Der einstige Mitbegründer der Biskuithalle ist vergleichsweise ruhig, aber nicht weniger begeistert. Sogar die Kinder ehemaliger Mitarbeiter lassen es sich nicht nehmen; die einstigen Konzertkönige von Bonn zu begrüßen.

Sie plaudern kurz über alte Zeiten und bringen sich auf den neuesten Stand. Eben wie ein richtiges Klassentreffen. "Es werden wohl so um die 1000 ehemalige Stammgäste der Biskuithalle kommen", ist sich Harder sicher. Damit sich die Feierwütigen auch so richtig in die 80-er und 90-er versetzt fühlen, zeigten die Organisatoren auf einer Leinwand Bilder aus über 15 Jahren Biskuithalle.

An der Theke sorgte das Stammpersonal für die Erfrischung, Boris Uenzen legte die Musik "von damals" auf. Schon um 22 Uhr waren Tanzfläche und Foyer rappelvoll. An der Seite stehen und nur gucken, war den meisten eindeutig zu langweilig. [kein Linktext vorhanden]

Biskuithallen-Revivalparty im Brückenforum
118 Bilder

Biskuithallen-Revivalparty im Brückenforum

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"Leider mussten wir damals zu machen", erklärt Kral. Die Konkurrenz aus Köln sei einfach zu groß geworden. "Wir waren eigentlich die ersten, die eine richtige Konzerthalle anboten. In Köln haben dann das E-Werk und die Live Music Hall nachgezogen", erinnert sich Kral.

Dennoch, wenn Harder und Kral gefragt werden, ob Bonn ein Festspielhaus oder eine neue Biskuithalle braucht, fällt die Antwort eindeutig aus: Biskuithalle. Aber das habe eher mit persönlichen Interessen zu tun. "Leiter einer solch großen Veranstaltungshalle möchte ich nicht mehr sein", sagt Kral trotzdem.

Erinnern tut er sich aber doch ganz gerne. Zum Beispiel an Guru Josh. Der landete in den 90er Jahren einen Hit mit "Infinity", der auch 2012 wieder in den Charts vertreten ist. "Wir dachten uns, dass muss gut werden, der ist bekannt", lässt Kral den Auftritt Revue passieren.

"Als dann aber nur 15 Fans kamen, war das schon komisch." Zuerst wollte der Künstler sein Publikum nicht sehen und bat darum, die Nebelmaschine großzügig einzusetzen. Dann aber gab er in seiner Garderobe einfach ein Privatkonzert.

Für eine Revival-Party fällt aber auch der heutige Eventmanager gerne in seinen alten Rhythmus zurück. Und wer weiß, vielleicht werden solche Klassentreffen in Zukunft dann doch regelmäßig stattfinden. Wie es eben für Klassentreffen so üblich ist.

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