Gespräch am Wochenende „Wir wollen junges Publikum“

BEUEL · Der "Treff.Holtorf" will keine Konkurrenz zu bestehenden Veranstaltungen sein, sondern etwas besonderes. Die Gesprächsabende bedienen dennoch eine breite Themenpalette.

 Für Holtorf im Einsatz: Bernd Hoffmann am Dorfbrunnen unter der Eierkrone.

Für Holtorf im Einsatz: Bernd Hoffmann am Dorfbrunnen unter der Eierkrone.

Foto: Max Malsch

Alle zwei Monate am Freitagabend ist das Pfarrheim Sankt Antonius in Niederholtorf übervoll und die Verantwortlichen müssen immer wieder Stühle hereintragen. Mit dem Mitinitiator des „Treff.Holtorf“, Bernd Hoffmann, sprach Anke Vehmeier über Konzept, Kompetenz und Kontakte.

Den „Treff.Holtorf“ gibt es seit rund einem Jahr. Wie kam es zu der Idee?
Bernd Hoffmann: Holtorf ist sehr aktiv, über das Jahr hinweg gibt es vielfältige Veranstaltungen. Aber ich hatte schon vor Jahren überlegt, etwas zu machen, was es noch nicht gibt, es sollte eine Mischung aus Kultur, Begegnung, Gespräch und Austausch sein, vielleicht ein Literaturcafé, doch damals fand sich kein geeigneter Raum.

Aber die Idee hat Sie weiterhin bewegt?
Hoffmann: Ja, denn ich hatte das Gespür, dass es in Holtorf viele Menschen gibt, die Interesse an einer solchen Veranstaltung hätten. So habe ich mit meiner Frau Irmgard weiter überlegt und auch verschiedene Gespräche geführt.

Wann wurde das Vorhaben konkret?
Hoffmann: Beim Cäcilienfest haben wir in kleinem Kreis beschlossen, eine Veranstaltungsreihe zu eröffnen. Seitdem bilden Annette Holtz, Rita Crynen, Achim Spreer, ich und unsere Partner das Organisationsteam des "Treff.Holtorf". Dabei sind die Aufgaben verteilt, das geht vom Abholen des Schlüssels zum Pfarrheim bis zur Pressearbeit. Und je nach Bedarf macht jeder von uns alles, auch spülen oder Stühle rücken.

Welches Konzept steht hinter dem Treff?
Hoffmann: Wir wollten keine Konkurrenz zu bestehenden Angeboten sein, also auch keine kommunalpolitischen oder kirchlichen Veranstaltungen anbieten. Aber das ganze Spektrum dazwischen bietet reichlich Spielraum. Wichtig ist uns die Mischung aus Veranstaltung und Begegnung. Wir bieten neben den Vorträgen immer Raum für den Austausch und das Gespräch. Bisher sind alle Referenten nach ihren Vorträgen noch geblieben.

Was ist Ihnen noch wichtig?
Hoffmann:Dass die Zeit eingehalten wird. Wir starten um 19 Uhr und über 20.30 Uhr hinaus sollte es nicht gehen. Wir nehmen keinen Eintritt und zahlen keine Honorare. Wir bitten um Spenden und laden immer zu Getränken und kleinen Snacks ein. Wenn Geld übrig bleibt, spenden wir es für einen gemeinnützigen Zweck.

Welche Themen haben die Vorträge?
Hoffmann:Die Gesprächsabende haben eine breite Themenpalette etwa aus den Bereichen Medizin, Justiz, Politik, Theologie und Gesellschaft. Wir nehmen auch gerne Anregungen von Leuten aus dem Dorf auf.

Wer sind die Referenten?
Hoffmann:Meistens entstehen die Verbindungen durch persönliche Kontakte. Wir suchen in der Regel Menschen aus Holtorf oder der Umgebung. Dabei sieht man erst einmal, wie viele hochinteressante Menschen hier leben und mit welchen Themen sie sich, auch neben ihren Berufen, beschäftigen. Auch aus unserem Kreis wird vorgetragen, so bisher Achim Spreer und Rita Crynen.

An wen richtet sich der Treff.Holtorf?
Hoffmann:Die Gesprächsabende sind für jeden offen. Es kommen Einheimische, aber auch Menschen aus der Umgebung. Bisher sind es meistens Ältere, aber wir möchten auch ein jüngeres Publikum ansprechen. Bei dem Abend kürzlich zum Thema „ Zukunft der Raumfahrt – wem gehört das Weltall“ mit Wolfgang Seboldt, Raumfahrtexperte und Berater des DLR, waren auch viele junge Menschen dabei. So kann es weitergehen.

Haben Sie schon konkrete Pläne für die weiteren Veranstaltungen?
Hoffmann:Ja, es liegen schon Zusagen vor, die möchte ich aber noch nicht verraten. Ein Projekt zum Ende des Jahres soll ein Künstlerabend mit Menschen aus dem Dorf sein, eine Art Musikfestival mit Hobbykünstlern. Wenn das klappt, wäre es eine schöne Sache für das Dorf.

Der nächste Treff.Holtorf startet am Freitag, 19. August, um 19 Uhr. Im Pfarrheim St. Antonius in Niederholtorf geht es dann um das Thema „Gesellschaftsphänomen Sucht“. Referent ist der Psychotherapeut und Theologe Ralf Günter.

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