Kommentar Beim Wort nehmen

Die Anwohner der Duisdorfer Rochusstraße haben es ja schon geahnt, dass an der Umwandlung des Bürohauses in ein Flüchtlingsheim in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft wohl kein Weg mehr vorbeiführt. Seit gestern Abend ist es amtlich. Jetzt gilt es, alle Kräfte zu bündeln und die Bürger bei sämtlichen Planungen und Überlegungen mitzunehmen.

Die Desinformationspolitik im Vorfeld war ein schwerer Fehler und hat sicher dazu beigetragen, dass die Fronten sich verhärtet haben und das Ganze möglicherweise sogar noch vor Gericht landet.

Gut, dass Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch sich des Flüchtlingsthemas persönlich angenommen und versprochen hat, in Bonn möglichst dezentrale Lösungen zu suchen. Die Bürger werden ihn beim Wort nehmen. Er hat aber auch klargemacht, dass die Stadt nicht umhinkommt, vorübergehend auch Gemeinschaftsunterkünfte wie eben die Rochusstraße oder das Paulusheim vorzuhalten, um erst einmal allen Menschen, die in Bonn Zuflucht suchen, ein Dach über dem Kopf bieten zu können.

Das leuchtet vor dem Hintergrund der stetig wachsenden Zahl von Flüchtlingen ein. Erst recht angesichts der jüngsten Meldung aus Düsseldorf, wonach das Land NRW mehr Flüchtlinge aus Syrien als geplant aufnehmen will.

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