Bei Asbecks liegt das Unternehmertum in der Familie

Der Ururgroßvater von Frank Asbeck startete Mitte des 19. Jahrhunderts in der Stahlbranche

Bonn. "Ich bin Bauer", sagt Frank Asbeck, wenn er nach seinen Hobbys gefragt wird. Der 48-Jährige hat nach eigenen Worten ein großes Herz für Tiere, freut sich an schöner Landschaftsarchitektur und Parks.

Sein neuester Plan, in Bonn einen Zoo einzurichten, kommt deshalb nicht von ungefähr. Schon jetzt hält Asbeck auf dem Gelände seiner Privatvilla am Bad Godesberger Rheinufer unter anderem Enten, Gänse und Hängebauchschweine.

In der Familie liegt das Unternehmertum im Blut. Ururgroßvater Karl-Theodor Asbeck ging Mitte des 19. Jahrhunderts nach England und verdingte sich als Arbeiter in einem Stahlwerk. Dort schaute er sich technische Verfahren zur Herstellung von Radreifen ab. Die Briten bekamen allerdings heraus, dass Asbeck keineswegs der einfache Arbeiter war, für den er sich ausgegeben hatte, sondern als Ingenieur im Auftrag von Alfred Krupp Industriespionage betrieb.

Ein halbes Jahr habe sein Vorfahre dafür in England einsitzen müssen, berichtet sein Ururenkel. Krupp zeigte sich anschließend großzügig. Mit dem Geld gründete Karl-Theodor Asbeck die Stahlwerke Südwestfalen, die 1984 mit der Krupp Stahl AG verschmolzen wurden.

Frank Asbecks Vater Heinz Asbeck startete kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in Gevelsberg ein Werk für Bagger- und Traktorketten. "Die US-Firma Caterpillar hatte versäumt, sich die Ersatzteile patentieren zu lassen", erzählt Frank Asbeck. Er selbst wurde 1959 in Hagen geboren, ging in Dortmund zur Schule und kam schließlich zum Studium nach Bonn.

"Als gebürtiger Westfale und Sohn einer Elsässerin bin ich der perfekte Rheinländer", schmunzelt Asbeck, der 1983 mit einer Arbeit über "Präventive Hygienemaßnahmen in der intensiven Forellenwirtschaft" zum Agraringenieur diplomierte. 1988 machte sich Asbeck als beratender Ingenieur selbstständig.

Als dann 1992 von der Bundesregierung das erste Förderprogramm für die Solartechnik - ein 1 000-Dächer Programm - gestartet wurde, entdeckte der politisch bei den Grünen engagierte Asbeck das Thema, das ihn bis heute fesselt. "Wir haben 1994/95 in der Bonner Siemensstraße die größte Dach-Solaranlage der Welt gebaut", erinnert er sich. Die Komponenten kaufte er auch vom Mineralölkonzern BP zu, für den er anschließend als Importeur arbeitete.

Der damalige BP-Chef hatte Asbeck eine Solarzelle mit den Worten gezeigt: "Das ist das viereckige Öl der Zukunft." "Diesen Spruch habe ich nie vergessen", sagt Asbeck. 1998 gründete Asbeck die Solarworld AG, die mit der Übernahme der Bayer-Solarsparte in Freiberg und einem kleinen Modulhersteller in Schweden startete.

Asbeck ist verheiratet und hat drei Kinder. Auch andere Familienmitglieder leben in Bonn. Sein Bruder Marc Asbeck ist hier ein bedeutender Immobilieninvestor, Schwester Ulrike betreibt eine Nachhilfeschule im Stadtteil Endenich. Nur der jüngste Bruder Armin ist dem Charme Bonns bisher nicht erlegen: Er arbeitet als Bauingenieur in Nordirland.

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