750 Beethoven-Statuen bisher verkauft Beethoven-Statuen in Bonn kommen gut an

Bonn · Bis Mitte Mai sollen mindestens 300 weitere Plastiken in Grün und Gold verkauft werden, damit bei der Kunstinstallation von Ottmar Hörl ab 17. Mai rund 1000 Figuren des lächelnden Komponisten auf dem Münsterplatz stehen.

Die Aktion „Unser Ludwig“ entwickelt sich mehr und mehr zur Erfolgsgeschichte: Schon 750 Beethoven-Statuen des Künstlers Ottmar Hörl sind bisher verkauft worden. Bis Mitte Mai sollen mindestens 300 weitere Plastiken in Grün und Gold ihre Abnehmer gefunden haben, damit bei der Kunstinstallation „Ode an die Freude“ ab 17. Mai rund 1000 Figuren des lächelnden Komponisten auf dem Münsterplatz stehen.

Ursprünglich waren die Initiatoren der Aktion – der Verein City-Marketing und der Verein „Bürger für Beethoven“ – von 500 verkauften Figuren ausgegangen. Umso mehr freuten sich Karina Kröber und Maike Reinhardt (City-Marketing) sowie Marlies Schmidtmann und Hans Christoph Pakleppa am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit dem Künstler über die rege Nachfrage nicht nur unter Bonnern nach der Statue. Dabei haben die grünen Beethoven-Figuren mit 513 verkauften Exemplaren zurzeit deutlich die Nase vorn.

International renommierter Konzeptkünstler

„Als meine Schwester Tanja vor vier Jahren mit dieser Idee ankam, hätte ich nie geglaubt, dass daraus mal etwas werden würde“, sagte Kröber, die mit ihrer Schwester am Friedensplatz die Geschäfte von Kröber Hören und Sehen führt. Hörl erinnerte an die vielen Gespräche, die vorab mit allen Beteiligten geführt wurden, vor allem auch wegen der Finanzierungsfrage. „Ich hätte nie im Traum daran gedacht, dass das so ein Erfolg werden könnte“, sagte der international renommierte Konzeptkünstler, der bis zu seiner Emeritierung Professor und Präsident an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg war.

Das Besondere an der knapp ein Meter großen Beethoven-Statue: Sie zeigt den großen Komponisten lächelnd. Hörl, der sich intensiv mit dem Leben des 1770 in Bonn geborenen Ludwig van Beethoven auseinandergesetzt hatte, wollte die „rheinische Frohnatur“ darstellen und eben nicht als grimmig dreinschauenden Komponisten, wie er ansonsten meistens zu sehen sei. „Doch dann bin ich immer unsicherer geworden, ob man ihn überhaupt noch erkennen würde.“

Tag und Nacht bewacht

Eine Überraschung war dann für Hörl, dass die „Bürger für Beethoven“ völlig begeistert von dem aus Gips geformten freundlich lächelnden Prototypen gewesen seien. „Wir Bonner wissen halt, dass Beethoven eigentlich ein fröhlicher bönnscher Junge war“, sagte Schmidtmann und lachte. „Sie haben den größten Sohn unserer Stadt sehr gut getroffen“, lobte die stellvertretende Vorsitzende des Vereins den Künstler. Auch Ralf Birkner von der Beethoven-Jubiläumsgesellschaft würdigte die Aktion im Vorfeld des Beethoven-Jubiläums 2020. Die ganze Welt kenne Beethovens Musik, aber viele wüssten nicht allzu viel über seine Person, das solle sich durch Aktionen wie diese ändern.

Bis die Installation steht, muss allerdings noch viel Holz angeschafft werden. 750 Kanthölzer, insgesamt 3000 Meter lang, sowie 700 Sperrholzplatten bilden die Standfläche für die Figuren. Rheinhardt dankte in dem Zusammenhang der Firma Knauber, die das Holz sponsere. Die Statuen werden auf die Holzplatten angeschraubt und während der zweiwöchigen Installation vom 17. Mai bis 2. Juni Tag und Nacht bewacht, erklärte Reinhardt. Begleitet wird die Installation von allabendlicher Beethovenmusik, die live vom Klavier auf der Bühne auf dem Münsterplatz zu hören sein wird.

Am 25. Mai erwarten die „Bürger für Beethoven“ rund 90 Gäste aus Belgien zu Besuch in Bonn: Es handelt sich um Nachfahren von Ludwig van Beethoven und deren Angehörigen, die alle den Nachnahmen Beethovens tragen. Hintergrund: Beethovens Familie väterlicherseits stammt ursprünglich aus Mecheln.

Die Statuen kosten pro Stück 300 Euro und gehen nach der Installation in den Besitz der Käufer über. Nähere Infos auf www.unser-ludwig.com.

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