Fürstenporträts Barocke Bilder sind zurück im Alten Rathaus

BONN · Fünf barocke Fürstenporträts hat Lutz Sankowsky für das Alte Rathaus restauriert. Rund 600 Stunden Arbeit haben der Restaurator und sein Team investiert, um den Gemälden wieder neuen Glanz zu verleihen.

Alte Gemälde in neuem Glanz: eines der Kurfürsten-Porträts im Alten Rathaus.

Alte Gemälde in neuem Glanz: eines der Kurfürsten-Porträts im Alten Rathaus.

Foto: Barbara Frommann

Die Kosten für die aufwendige Instandsetzung, rund 26.000 Euro, übernahm die Sparda-Bank West. Dafür bedankten sich Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und der Vorsitzende des Vereins "Altes Rathaus", Rudolf Müller, am Montag bei deren Vorstandsmitglied Andreas Lösing. Nimptsch lobte den Einsatz der Bank für das Bonner Wahrzeichen als "vorbildlich".

Der Verein Altes Rathaus, der sich seit 2009 dafür einsetzt, dass Bonns gute Stube wieder zu einem Schmuckstück der Innenstadt wird, sei auf solch großzügige finanzielle Hilfe der Bürger und Unternehmen angewiesen, ergänzte Müller.

Wie das Rathaus selbst, das im vergangenen Jahr saniert wurde, stammen auch die fünf staatsmännischen Gemälde aus dem 18. Jahrhundert. Nur eines der fünf Gemälde ist signiert und genau datiert: 1754 hat der schwedischer Porträtist George Desmarées Kurfürst Clemens August auf eine über drei Meter hohe Leinwand gebannt. Zwei weitere Porträts sind ebenfalls in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden und werden dem Bonner Hofmaler Johann Heinrich Fischer zugeschrieben.

Für die Restaurierung, die Amtsrestaurator Martin Hammer vom Amt für Denkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland fachlich betreut hat, wurden die Gemälde in Sankowskys Euskirchener Atelier transportiert. Dort haben die Restauratoren abblätternde Farbschichten wieder befestigt, die Oberflächen und Rückseiten der Gemälde gereinigt und Fehlstellen gekittet und retuschiert.

Eines von zwei Porträts des Kurfürsten Max Friedrich von Königsegg-Rothenfels erforderte besonders aufwendige Maßnahme: Weil die Leinwand in sich zusammenzufallen drohte, musste sie vom Spannrahmen genommen, im Klimazelt unter hoher Luftfeuchtigkeit geglättet und neu aufgespannt werden.

Nicht nur die Gemälde selbst, auch ihre prunkvollen Zierrahmen wurden wieder hergerichtet. Sie stammen vermutlich noch aus der Entstehungszeit der Gemälde. "Eine Seltenheit", so der Restaurator. Majestätisch überblicken die Kurfürsten Clemens August, Max Franz, Max Friedrich von Königsegg-Rothenfels und Premierminister Caspar Anton Graf von Belderbusch nun wieder das Dienstzimmer des Oberbürgermeisters oder das Sternzimmer.

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