Bäder im Test: Heute der Sportpark Nord

Mit anderen Bädern vergleichbar ist die Schwimmhalle im Sportpark Nord eigentlich nicht. Denn hier kommt nur rein, wer SSF-Mitglied ist, an bezahlten Kursen teilnimmt oder beim Schulschwimmen mitmacht. Das sind viele, denn das Einlasssystem am Eingang registrierte fast 300 000 Umdrehungen - jede steht für einen Bad-Eintritt.

Bonn. Mit anderen Hallenbädern vergleichbar ist die Schwimmhalle im Sportpark Nord eigentlich nicht. Denn hier kommt nur rein, wer SSF-Mitglied ist, an bezahlten Kursen teilnimmt oder beim Schulschwimmen vom Lehrer zum Bahnenschwimmen verdonnert wird. Das sind viele, denn das Einlasssystem am Eingang registrierte fast 300 000 Umdrehungen - jede steht für einen Bad-Eintritt.

Wegen der hohen Frequentierung durch 8 500 SSF-Mitglieder und 1 500 Kursteilnehmer spricht SSF-Vorsitzender Michael Scharf von dem "günstigsten Bad" in Bonn und argumentiert aus Kosten-Nutzen-Sicht: "Das Bad bietet der Stadt eine klassische Win-Win-Situation für seine Bevölkerung."

Hier springen sportliche Schwimmer ins Wasser, hier gibt es perfekte Bedingungen für den Leistungssport. Mit dieser Zweckbindung ist das Bad seinerzeit übrigens auch von Bund und Land finanziert und gebaut worden.

Special Bisher erschienen: Viktoria- und Frankenbad sowie Beueler Bütt. Lesen Sie mehr in unserem SpecialDoch der Zahn der Zeit nagt an dem 50-Meter-Becken: Die mit Folie ausgekleidete Aluminiumwanne weist Korrosionsschäden auf, deshalb wurden 2004 so genannte Opferanoden eingebaut.

Die Korrosion wurde dadurch zwar gestoppt, dennoch muss das undichte Becken jährlich für 20 000 bis 30 000 Euro repariert werden. Die Stadt plant eine Gesamtsanierung, um das Geld künftig nicht mehr für "Flickschusterei" auszugeben. Die Schwimmsportfreunde haben sich bereit erklärt, sich daran zu beteiligen.

Stimmen Sie ab Welches ist Ihr Lieblingsbad in Bonn?Der Sanierungsstau erheblich: auch beim Dach, der Fassade und der Verglasung besteht laut Stadt Handlungsbedarf. Die Badtechnik ist veraltet und verursacht hohe Energiekosten. Dafür wurde die Hallendecke 2007 präventiv erneuert, als Folge des Einsturzes der Eissporthalle in Bad Reichenhall.

Ein Grundproblem bleibt: Im Sportpark Nord gibt es keine getrennten Zähler für Energiekosten, weshalb SSF-Chef Scharf erst mal von einem niedrigeren Zuschussbetrag ausgeht als die Stadt. Laut Kostenverteilungsplan zahlt diese die Energiekosten, die Gebäudeunterhaltung, Verbrauchsgut und Filter, die SSF tragen Betriebs- und Personalkosten sowie Wasseranalyse und Reinigung.

Für die Nutzer ist das SSF-Bad eine preiswertere Option als das Schwimmen in öffentlichen Hallenbädern. Dort kostet eine 50er-Eintrittskarte für Erwachsene 100 Euro, was einem Eintrittspreis von 2 Euro pro Besuch entspricht (sonst 3 Euro).

Bei den SSF kostet der Jahresbeitrag 128 Euro, dafür können Mitglieder das Schwimmbad das ganze Jahr über kostenlos nutzen, so oft sie wollen. Auch die Stadt findet, das sei für die SSF ein großer Werbeeffekt, der sich stark auf die Mitgliederzahl auswirke.

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