Bad Godesberger Grünen-Fraktionsvorsitzende legt Mandat in Bezirksvertretung nieder

Karin Robinet zieht Konsequenzen aus den parteiinternen Querelen der vergangenen Wochen

Bad Godesberg. (hbl) Die Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Bezirksvertretung, Karin Robinet, hat am Mittwoch ihr Mandat niedergelegt. Sie zieht damit die Konsequenzen aus den innerparteilichen Querelen der vergangenen Wochen, unter anderem im Verlauf der Koalitionsgespräche mit der CDU.

Robinet gilt als Befürworterin einer schwarz-grünen Zusammenarbeit auf Stadtbezirksebene. Für Irritationen hatte zudem die gescheiterte Wahl ihres Fraktionskollegen Gerhard Lemm zum stellvertretenden Bezirksbürgermeister geführt.

Trotz der öffentlich bestätigten Unterstützung des Bürgerbunds und der Linken fehlte Lemm am Ende eine Stimme, möglicherweise aus den eigenen Reihen. Bis heute ist offen, wer ihm die Gefolgschaft in geheimer Wahl versagt hat. Lemm hatte aus seiner Enttäuschung kein Hehl gemacht und eine außerordentliche Fraktionssitzung gefordert.

"Dieser Schritt ist mir nicht leicht gefallen, denn für mich ist Politik nicht Selbstzweck, sie muss dazu dienen, aktuelle Probleme anzugehen", erklärte Robinet in einem offenen Brief ihren Rückzug aus der Bezirksvertretung. In den letzten Wochen habe sich für sie gezeigt, dass das innergrüne Politikverständnis erheblich voneinander abweiche.

Gleichzeitig habe sich in der parteiinternen Auseinandersetzung um die gescheiterte Wahl von Lemm auch gezeigt, "dass ich Verantwortung dafür übernehmen muss, dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aus persönlichen Gründen nicht mehr möglich ist" - unabhängig davon, dass sie überzeugt sei, dass alle Grünen Lemm gewählt haben.

Den Grünen selbst bliebe sie verbunden. Ihrem Nachfolger in der Funktion des Fraktionsvorsitzenden und dem neuen grünen Godesberger Team in der Bezirksvertretung wünscht sie eine glückliche Hand und viel Erfolg.

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