Premiere für Godesberger Treff Zahlreiche Wände sind mit Graffiti beschmiert

BAD GODESBERG · Der erste Godesberger Treff am 25. April beschäftigt sich mit der Sauberkeit in Bad Godesberg. Ein Thema sind unter anderem die zahlreichen Graffiti an den Hauswänden.

 Viele Wände in Bad Godesberg sind mit Graffiti beschmiert.

Viele Wände in Bad Godesberg sind mit Graffiti beschmiert.

Foto: Ronald Friese

Würde man alle Wände und Gebäude in Bad Godesberg aufzählen, die von Sprayern mit illegalen Graffiti verschandelt worden sind, wäre die Liste sehr lang. Die Bruchsteinmauer unterhalb der Moltkestraße, in der Nähe der Bahnunterführung zur Rheinallee ist zum Beispiel beschmiert worden. Ebenso wie Teile des Lindenblocks, der Durchgang von der Koblenzer Straße zum Hubertinumshof, verschiedene Unterführungen und vieles mehr.

58 Graffiti-Fälle verzeichnete die Polizei laut aktueller Kriminalstatistik im vergangenen Jahr in Bonn, Bad Honnef, Königswinter und dem linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis, 2014 waren es 54. Darin enthalten sind jährlich fünf mit Graffiti beschmierte Autos. Die Aufklärungsquote ist miserabel: Lediglich zwei Täter konnten jährlich ermittelt werden, was einer Quote von 3,4 (2015) beziehungsweise 3,7 (2014) Prozent entspricht.

Werden die Sprayer erwischt, kann das langfristige Folgen haben. Der Vorwurf lautet dann auf Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch - zumindest, wenn das Gelände verbotswidrig betreten wurde. Jugendliche ab 14 Jahren werden strafrechtlich verfolgt, bereits ab sieben Jahren sind Kinder laut Polizei aber zivilrechtlich schadensersatzpflichtig. Beim Sprühen entstünden schnell Schäden in Höhe von mehreren tausend Euro, so die Polizei. Der Geschädigte kann bei Gericht einen Schuldtitel erwirken. Die Ansprüche sind 30 Jahre gültig.

Das Städtische Gebäudemanagement (SGB) sorge dafür, dass gemeldete Schmierereien nach Möglichkeit innerhalb von zwei Tagen beseitigt werden, so die Auskunft des städtischen Presseamts. "Dadurch soll den Sprayern verdeutlicht werden, dass Farbschmierereien nicht geduldet werden und nicht lange bestehen bleiben." So sollen Nachahmungen oder Wiederholungen verhindert werden. Generell halte der Ordnungsdienst bei Kontrollen auch die Augen nach Sprayern offen. Fällt jemand auf, sprechen die Mitarbeiter ihn an, stellen Personalien fest und informieren die Polizei.

Doch wie kann man sein Haus schützen? "Es gibt spezielle Beschichtungen für Hauswände, von denen man Graffiti leichter abwaschen kann", sagt Nikolaus Decker, stellvertretender Vorsitzender von Haus & Grund Bad Godesberg. Auch Bewegungsmelder seien eine Möglichkeit, sich zu schützen. "Ansonsten bleibt den Hausbesitzern nur die Möglichkeit, bei der Polizei Anzeige zu erstatten", sagt Decker.

Auch die Beamten haben Tipps zur Prävention parat: Grobe, unebene Oberflächen, farbenfrohe Wände und begrünte Fassaden könnten Täter abhalten, so die Polizei. Außerdem nehme eine umgehende Beseitigung der Schmierereien den Sprayern den Reiz. Die übernimmt an städtischen Gebäuden nach Auskunft des Presseamts eine Fachfirma. In den vergangenen beiden Jahren musste das SGB laut Presseamt jeweils an circa 20 städtischen Gebäuden Graffiti beseitigen lassen. Bad Godesberg sei damit nicht häufiger betroffen als die anderen Stadtbezirke.

Wer Schmierereien bemerkt, kann diese an der Graffiti-Hotline unter 0228/775576 melden. Dort erfährt man auch, was im Fall eines Graffiti-Schadens zu tun ist.

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