Fronhofer Galeria Wiedereröffnung rückt in die Ferne

Bad Godesberg · Die Wiedereröffnung der Fronhofer Galeria, die durch das Hochwasser in Bad Godesberg vor fünf Wochen beschädigt wurde, könnte länger dauern als bisher angenommen. Mieter der Verkaufsräume sprechen gar von Oktober. Die Trocknung des Gebäudes scheint gerade erst anzulaufen.

Dabei lässt das Center Management des Einkaufshauses hoffen: Im Internet und auf Zetteln am Bauzaun rund um das Gebäude gehen die Verantwortlichen davon aus, dass eine Nutzung in wenigen Wochen wieder möglich sein werde. Erste Büromieter hätten ihre Flächen wieder in Betrieb genommen. Auf Nachfrage wollte sich das Center Management allerdings nicht dazu äußern.

Die Ladenbetreiber selbst sind dagegen weniger optimistisch. „Bis zur Wiedereröffnung müssen wir uns noch gedulden, wir rechnen im Oktober damit“, sagte etwa die Gebietsverantwortliche des Drogeriemarktes dm Martina Bender. Demnach beginnen die Ausräumarbeiten zurzeit erst. Anschließend werde das Center Management sich darum kümmern, die nassen Wände und Böden zu trocknen. Deichmann gab an, dass eine gemeinsame Wiedereröffnung mit allen Läden in der Fronhofer Galeria geplant sei. Ein Termin dafür sei nicht bekannt.

Marion Himmrich, die ein Optiker-Fachgeschäft in der Fronhofer Galerie betreibt, bezeichnete jede Spekulation als Kaffeesatzleserei. „Keiner kann sagen, wie schnell es dort abtrocknet“, sagte sie. Noch gebe es keinen neuen Sachstand über den Zustand des Bodens. Auf die Ergebnisse einer Bohrung warte man noch. „Ich hoffe, dass es mit der Wiedereröffnung im September noch klappt“, so Himmrich.

Das Hochwasser war auch Thema in der Sitzung der Bezirksvertretung am Mittwochabend. Unmut äußerten die Bezirksverordneten an der Vorwarnzeit, mit der mittels Sirenen vor dem Hochwasser gewarnt wurde. In Mehlem betrug diese nur wenige Minuten, in Bad Godesberg gab es gar keine Warnung vor den Wassermassen. Es gehe den Bürgern um das Gefühl, nicht überrumpelt zu werden, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Philipp Lerch.

Die Feuerwehr teilte mit, dass das Unwetter nicht absehbar gewesen sei. Ihre Hauptinformationsquelle sei der Deutsche Wetterdienst, und dort sei die Wetterzelle überraschend aufgeploppt. Die Verwaltung sagte: „Uns fehlt ein fester Wert dazu, wann wir in Bonn handeln müssen, wenn ein Unwetter in Wachtberg aufzieht.“ Für Bad Godesberg habe man ein solches Szenario zudem nicht auf dem Schirm gehabt. „In Godesberg hat uns das völlig überrascht, ein solches Ereignis war für uns nicht absehbar“, so die Stadtverwaltung.

Um zukünftig Vorsorge zu treffen, soll die Verwaltung nun Gespräche mit Wachtberg und dem Rhein-Sieg-Kreis aufnehmen. Es soll darum gehen, wie sich die Versiegelung von Flächen und der Einsatz von Folientunneln bei Landwirten reduzieren lässt, damit Regenwasser besser versickern kann. Auch soll die Verwaltung ein Frühwarnsystem erarbeiten, um etwa über Sirenen und Kurzmitteilungen wie SMS vor drohenden Gefahren warnen zu können. Die Verwaltung betonte aber auch: „Jeder Bürger ist dafür verantwortlich, einen gewissen Selbstschutz zu betreiben.“

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