Lückenschluss zwischen DB und Rolandswerther Straße Wieder freie Fahrt an der Nesselburg

Mehlem · Die Kanalbauarbeiten sind kurz vor dem Abschluss. Bis Mitte Januar soll alles fertig sein. Die Planung des Einlaufbeckens muss indes überarbeitet werden.

 Bau des Entlastungskanals in Mehlem geht voran: Die Baugrube auf der Kreuzung Bachemer Straße/Auf der Nesselburg ist weg und der Verkehr kann fast wieder ungehindert fließen.

Bau des Entlastungskanals in Mehlem geht voran: Die Baugrube auf der Kreuzung Bachemer Straße/Auf der Nesselburg ist weg und der Verkehr kann fast wieder ungehindert fließen.

Foto: Axel Vogel

In Mehlem schließen sich so langsam die Lücken, die der Kanalbau zum Schutz vor Hochwasser gerissen hat. Wie berichtet wächst im Drachensteinpark schon so langsam wieder das Gras. Und auch die Straße An der Nesselburg ist wieder frei befahrbar – auch wenn noch einige rot-weiße Absperrungen und Bauzäune herumstehen.

Nach der Präzisionsarbeit Anfang September, als in zehn Metern Tiefe Rohre unter den Bahngleisen durchgeschoben wurden, müssen noch welche im letzten Abschnitt verlegt werden. „Es handelt sich um den Lückenschluss zwischen der DB-Querung und der Rolandswerther Straße“, teilt Stefanie Zießnitz vom Presseamt der Stadt mit. Für diesen Abschnitt würden die Aufträge nun vergeben. Das Tiefbauamt geht davon aus, dass diese Rohrverbindung bis Mitte Januar fertig ist.

Gleichzeitig geht es an der Bachemer Straße in Richtung Niederbachem weiter, wo am Einlaufbauwerk gearbeitet wird. „Dort wird die Hochwasserschutzwand erstellt“, sagt Tiefbauamtsleiter Peter Esch. Ein Teil sei schon fertig. „Es dauert voraussichtlich bis Ende des Jahres, bis alle Wände stehen“, so Esch.

Der Einlauf ist sozusagen das Herzstück des neuen Systems. Diese Weiche sorgt nämlich dafür, dass maximal 14.000 Liter Wasser pro Sekunde durch den Mehlemer Bach selbst, der sich in Richtung Domhofstraße schlängelt, fließen. Maximal 40.000 Liter rauschen dann durch die neue Röhre in Richtung Rhein. Genau diese Spitze von insgesamt 54.000 Liter kamen am 4. Juli 2010 aus Wachtberg in Mehlem an.

Am 20. Juni 2013 gab es ein ähnlich starkes Unwetter. Nun hat man festgestellt, dass sich die zu erwartende Strömung am Einlauf schlecht rechnerisch abbilden kann. „Deshalb ist die Konstruktion des Trichtereinlaufs besonders wichtig. Das Tiefbauamt hat zu diesem Zweck einen Modellversuch an der TH Köln beauftragt“, sagt Esch.

Dort wurde alles in einem Modell der Größe 1:10 nachgebaut und getestet. Das Ergebnis: Die ursprüngliche Planung muss nachgebessert werden. Esch: „Bisher gehen wir davon aus, dass der Entlastungskanal trotzdem bis zum Start der Starkregensaison 2018 in Betrieb gehen kann.“

Im Einzugsgebiet von Berkum über Werthhoven bis Oedingen hat der empfindliche Mehlemer Bach mehrere Zuläufe. Das Fatale: Die Landschaft wirkt hier wie ein Trichter. Was die Jährlichkeit angeht – wie oft solch ein Unwetter statistisch vorkommt – sprengten beide Fluten 2010 und 2013 den Maximalwert 100 bei Weitem. So fiel die Entscheidung für den Kanal.

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