Unfall mit Todesfolge in Bad Godesberg Wie viele Personen waren in den tragischen Unfall verwickelt?

BAD GODESBERG · An der Marienforster Straße ist Mitte September eine Frau tödlich verletzt worden. Die Polizei prüft nun, ob mehrere Radfahrer an dem Unfall beteiligt waren.

Mitte September ereignete sich ein tragischer Unfall an der Marienforster Straße. Auf dem kombinierten Fuß- und Radweg sollen zwei Radfahrer und eine Fußgängerin unterwegs gewesen sein. Auf Nachfrage sagte Polizeisprecher Frank Piontek nun: „Wir haben keine Hinweise auf einen zweiten Radfahrer.“

Den hatte aber der 55-jähriger, möglicher Verursacher dem GA gegenüber bei seiner Recherche am Unfallort erwähnt: Weil die 73 Jahre alte Fußgängerin diesem ihr aus Richtung Innenstadt entgegenkommenden Fahrer ausgewichen sei, sei sie dem 55-Jährigen, der wie sie aus Pech kam, vor die Räder gelaufen. Die Verletzungen der Frau beim anschließenden Sturz waren so schwerwiegend, dass sie Anfang Oktober im Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen war.

Dadurch ist aus der fahrlässigen Körperverletzung eine fahrlässige Tötung geworden. Piontek teilte mit, dass die Ermittlungen andauern und der Verursacher an diesem Donnerstag befragt werde.

Zeugensuche über Facebook

Ein zweiter Radfahrer konnte laut Piontek bislang nicht ausfindig gemacht werden, und ob er zum Zeitpunkt des Unfalls noch so nah war, dass er diesen hätte mitbekommen müssen, ist nicht bekannt. Der Sohn der Verstorbenen hat unterdessen via Facebook darum gebeten, dass sich Zeugen bei der Polizei melden mögen.

Der Weg an der Marienforster Straße Richtung Pech ist recht schmal. Eine Markierung, die einen Rad- von einem Fußweg trennt, gibt es nicht. Das sei aufgrund der zu geringen Breite nicht möglich, heißt es vonseiten der Stadt. Anwohnerin Kerstin Noack wünscht sich dennoch, dass etwas geschieht, um Fußgänger besser zu schützen. „Das ist ja auch ein Schulweg“, sagt sie.

Ihre Tochter begleitet sie immer zur Schule. „Ich traue ihr zu, alleine den Weg zu meistern“, so Noack, „aber aufgrund der Situation möchte ich sie lieber begleiten.“ Denn die Radfahrer aus Richtung Pech würden bergab viel Tempo aufnehmen und könnten dann schlechter ausweichen. „Aufgrund des starken Verkehrs hört man zudem das Klingeln nicht so gut.“

Strecke kein Unfallschwerpunkt

Kinder und ältere Menschen könnten dann nicht immer schnell genug reagieren. Abgesehen davon, dass auch Rennradfahrer den Weg nutzten. „Die haben nicht mal eine Klingel und rufen dann immer.“ Hinzu komme, dass die Radfahrer sich immer im Recht sähen. Diese sollte die Polizei stärker kontrollieren und sensibilisieren, findet Noack.

Laut Polizei und Stadt ist die Strecke kein Unfallschwerpunkt. Seit 2013 habe es bis zu diesem Ereignis am 15. September dort nur einen Unfall mit Fahrradbeteiligung gegeben, so Piontek. Und dabei habe es sich um einen Alleinunfall gehandelt, bei dem eine Frau gestürzt sei. Man könne nur an die Radfahrer appellieren, mehr Rücksicht zu nehmen. Zudem könne die Polizei den Bereich mit ihren Fahrradstreifen ins Auge fassen, um mit Radfahrern in Kontakt zu kommen.

Die Stadt wirbt laut Presseamt mit einer Kampagne für mehr Rücksicht im Straßenverkehr. Ziel der Rücksichtskampagne ist es, Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger zu mehr Vorsicht aufzurufen. Weitere Infos gibt unter www.bonn.de/@ruecksicht.

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