Sturz durch Lagerhallendach in Lannesdorf Wie kam es zu dem Unfall am Hit-Markt?

Lannesdorf · Nach dem Sturz durch das Dach einer Lagerhalle in Lannesdorf befinden sich die beiden verletzten Hit-Mitarbeiter weiter im Krankenhaus. Der Polizei liegen derzeit keine Hinweise auf eine Straftat vor.

Die Mitarbeiterin und der Mitarbeiter des Hit-Marktes in Lannesdorf, die am Samstagabend durch das Dach einer angrenzenden Lagerhalle gebrochen und sieben Meter in die Tiefe gestürzt sind, befinden sich weiterhin in stationärer Behandlung. Wie Frank Piontek, Pressesprecher der Bonner Polizei, auf GA-Anfrage mitteilte, geht es der Frau inzwischen besser. "Der Zustand des Mannes ist weiterhin kritisch", so Piontek. Beide seien bislang noch nicht vernehmungsfähig.

Nach ersten Erkenntnissen waren die Mitarbeiter gegen 20 Uhr wohl auf das Dach der Lagerhalle gestiegen, weil sie dort Personen vermuteten. Eine Userin hatte am Sonntag auf der Facebookseite des General-Anzeigers berichtet, dass Jugendliche vom Dach aus Menschen und Autos mit Steinen beworfen hätten. Ein Beamter, der am Samstagabend vor Ort im Einsatz war, hatte zudem gesagt, dass die Polizei schon in der Vergangenheit wegen Personen auf dem Dach des Marktes alarmiert worden sei. Der Polizeisprecher betonte jedoch am Montag, es läge lediglich eine Anzeige aus dem September des vergangenen Jahres vor. Damals waren zwei Personen auf der Notleiter der Halle gesichtet worden.

Sturz durch Plexiglasscheiben

Laut Piontek hat die Polizei beim Vorfall von Samstag bislang keine Erkenntnisse, dass sich wirklich Personen auf dem Dach befunden haben. Es gebe derzeit auch keine Hinweise auf eine Straftat, weshalb die Beamten von einem Unfall ausgehen. Nach GA-Informationen waren der Mann und die Frau im Abstand von fünf Metern parallel über das Dach gelaufen und zur gleichen Zeit eingebrochen. „Nach aktuellem Ermittlungsstand sind die beiden durch Plexiglasscheiben gestürzt, über die die Lagerhalle belüftet wird“, so der Polizeisprecher. Wie berichtet, hatte die Frau beim Eintreffen der Einsatzkräfte diesen noch ein Tor öffnen können, bevor sie wegen ihrer schweren Verletzungen zusammenbrach.

Der Unfall und dessen Begleitumstände werfen nun einige Fragen auf. Unklar ist etwa, ob die beiden Mitarbeiter zur Kontrolle auf das Dach geschickt wurden oder sie dies eigenmächtig taten. Außerdem ist zu klären, ob es bereits in der Vergangenheit Vorfälle gab, wegen derer Mitarbeiter auf die Lagerhalle gestiegen sind. Sollten sich Fremde dort aufgehalten haben, könnte das Dach zu leicht zugänglich sein. Und welche Konsequenzen zieht das Unternehmen der Dohle Gruppe für die Zukunft der Filiale auf der Drachenburgstraße?

Hit selbst wollte sich auf GA-Anfrage nicht zum Unfall und den daraus resultierenden Fragen äußern. „Wir befinden uns zurzeit in der Prüfung, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Unsere Sorge gilt den verunfallten Mitarbeitern und deren Angehörigen“, sagte Geschäftsführer Nils Nikolai. Ob der Arbeitsschutz der Bezirksregierung Köln in diesem Fall ermittelt, war am Montagnachmittag nicht zu klären.

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