"Meine Kunstwerke beschäftigen sich mit der Erfahrbarkeit unsichtbarer Prozesse, mit Vorgängen, die man nicht sieht, die aber etwas auslösen", sagt Rübsaamen. Eine seiner Bildskulpturen soll künftig im Transitbereich hängen. In ihr werden sich die Besucher spiegeln. Und sie werden sich Fragen stellen. Denn eine obere Ecke des Bildes wird fehlen. Die Auslassung ist ein beliebtes Stilmittel des Künstlers. Sie soll den Betrachter zum Denken anregen, soll Fragen aufwerfen.

Siegfried Eckert, Pfarrer der Pauluskirche, nennt Rübsaamens Kunst einen "Versuch, Dinge, die scheinbar nicht zusammengehören, zusammenzubringen". Nicht zusammen gehören auf den ersten Blick auch die Themen Naturwissenschaft und Kirche, in vielen seiner Werke beschäftigt Rübsaamen sich mit naturwissenschaftlichen Themen, vereinzelt malt er unter anderem auch auf Röntgenplatten.

Trotzdem ist der Vorraum einer Kirche für Eckert der richtige Ort, die Bilder zu zeigen. "Rübsaamens Bilder machen auf Dinge aufmerksam, auf die auch die Kirche mit Worten aufmerksam macht. Schließlich sind die Geschichten der Kirche auch Erzählungen, die man nicht sehen kann, die aber etwas in uns auslösen", so Eckert. In seinen Werken beschäftigt sich Rübsaamen immer wieder mit den Ideen des Philosophen Ludwig Wittgenstein, der unter anderem die Grenzen der Vorstellung untersuchte.

Seit über 45 Jahren lebt der Künstler Dieter Rübsaamen in Bonn. Er ist Träger der August-Macke-Medaille und stellte seine Werke in 120 Ausstellungen im In- und Ausland aus.

Besucher haben die Möglichkeit, die Ausstellung in der Pauluskirche, In der Maar 7, vor und nach den Gottesdiensten zu besuchen. Abgeschlossen wird die Ausstellung mit einer Finissage am Pfingstmontag, 9. Juni, um 19 Uhr in der Kirche.