Themenwoche "Leben - sterben - trauern" der Thomas-Kirchengemeinde Wenn der Tod an die Tür klopft

BAD GODESBERG · Was tun, wenn der Tod an die Tür klopft? Den Brandner Kaspar im gleichnamigen Stück des N.N. Theaters Neue Volksbühne Köln verschreckte der dunkle Besuch am Sonntag in der Pauluskirche auf jeden Fall nicht nachhaltig: Der bodenständige Jagdhelfer vom Bodensee lud den Tod ganz einfach zum Schnapstrinken und Kartenspielen ein.

 Durchlebt alle Tiefen der menschlichen Existenz: Der Brandner Kaspar (Michl Thorbecke, rechts) und der Tod (Gregor Höppner).

Durchlebt alle Tiefen der menschlichen Existenz: Der Brandner Kaspar (Michl Thorbecke, rechts) und der Tod (Gregor Höppner).

Foto: Ronald Friese

Nach einer Erzählung von Franz Kobell kommt er ins Reden: dass eigentlich jede Jahreszeit zu schön zum Abschiednehmen sei, der Frühling mit seinen kleinen Vögelein, der Sommer mit seiner Wärme, der Herbst mit der Hirschbrunft und besonders dem bayerischen Oktober-Schießen. Und im Winter sei es eindeutig zu kalt zum Sterben. Worauf der Tod bei diesem kreglen Erdenbürger dann doch erst einmal mit einem doppeldeutigen "Lebe wohl" abzieht. Der Brandner Kaspar hat ihm beim Spiel doch wirklich weitere 18 Jahre Leben abgeluchst.

Was Michl Thorbecke, Gregor Höppner und Bernd Kaftan in diesem deftigen Stück so gekonnt in die minimalistisch, aber wirkungsvoll dekorierte evangelische Kirche zauberten, das war der eindrückliche Beginn der Themenwoche "Leben - sterben - trauern" der evangelischen Thomas-Kirchengemeinde.

Pfarrer Siegfried Eckert und Regina Uhrig vom Haus der Familie hatten ihre bis kommenden Samstag laufenden Veranstaltungen mit dem Gedicht "Herbst" von Hilde Domin bewegend eingeläutet. Dann durchlebte eben der rüstige Brandner im Theaterstück in seinen weiteren herausgeschundenen Jahren alle Tiefen der menschlichen Existenz.

Durch den Krieg verlor der Mann auf entsetzliche Weise seine beiden Söhne. Weshalb im Himmel bei "Halleluja"-Gesang im Buch des Lebens immer wieder Neuzugänge einzutragen waren. Denn "da unten auf der Erde gibt's Krieg, das bedeutet Arbeit".

Das weitere Programm der Themenwoche

  • Dienstag, 20. November: 16 bis 17.30 Uhr, Infos über Vollmachten und Verfügungen, Haus der Familie (HdF), Friesenstraße 6; 19.30 bis 21.45 Uhr, Bibelabend "Wohin gehen die Toten", HdF.
  • Mittwoch, 21. November: 9.30 bis 12.30 Uhr, "Zeit-Café: Treffpunkt für Menschen mit Demenz", CBT Haus Emmaus, Gotenstraße 84a; 15 bis 16.30 Uhr, "Sterbende sind Lebende", Sterben als fließender Prozess, Johanniterhaus, Beethovenallee 27-31; 15.30 bis 17 Uhr, Mittwochstreff für Trauernde, Haus am Redoutenpark, Kurfürstenallee 10. 17 bis 18.30 Uhr, "Hospizarbeit: Lebendige Begleitung am Ende des Lebens", HdF.
  • Donnerstag, 22. November: 16 bis 17.30 Uhr, Infobörse Alter, Haus am Redoutenpark; 19.30 bis 21.45 Uhr, "Trauer und Familie. Kinder trauern anders", HdF.
  • Freitag, 23. November: 17 bis 19 Uhr, "Gottesdienst im Dialog. Altenseelsorge", Johanniterhaus;18 bis 19.30 Uhr, Bestattungsvorsorge, Beerdigungsinstitut Glitsch-Necke, Beethovenallee 8-12.
  • Samstag, 24. November: 11 bis 12 Uhr, Wohnformen im Alter, CBT-Haus Emmaus.
  • Sonntag, 25. November: 9 Uhr, Gottesdienst, Thomaskapelle, Kennedyallee 113. 10.30 Uhr, Gottesdienst, Pauluskirche, In der Maar 7. 18 Uhr, Andacht und Begegnung für Trauernde und Getrennte, Christuskirche, Wurzerstraße 31.
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