Erstkommunion Weißer Sonntag - Der große Tag

LANNESDORF · 61 Mädchen und Jungen haben m Sonntag in St. Martin und Severin ihre Erstkommunion gefeiert.

 Feierlicher Zug zur Kirche: In weißen Kleidern und dunklen Anzügen feiern die Mädchen und Jungen in St. Martin und Severin ihre Erstkommunion.

Feierlicher Zug zur Kirche: In weißen Kleidern und dunklen Anzügen feiern die Mädchen und Jungen in St. Martin und Severin ihre Erstkommunion.

Foto: Ronald Friese

Im Pfarrheim Herz Jesu herrscht Aufregung. Da stehen Mädchen mit Kränzen im Haar und in schneeweißen Kleidern sowie Jungen in feinen Sakkos bereit für ihren großen Tag. Am Weißen Sonntag, feiern 19 Kinder in der Gemeinde St. Martin und Severin in der Kirche Herz Jesu ihre Erstkommunion. Insgesamt sind es 61 - die anderen haben ihren großen Tag am kommenden Sonntag.

"Vorsicht mit der Kerze", ruft Rebekka Koller-Walbröl. Die Pastoralreferentin hat die Mädchen und Jungen gemeinsam mit Pfarrer Helmut Powalla ein halbes Jahr lang auf ihre Erstkommunion vorbereitet. Sie hätten im Unterricht viel über Jesus Christus gelernt, erzählen die Geschwister Lea und Luca Münz. "Aber auch, wie wir nachher in der Kirche die Hostie halten und wann wir sie essen dürfen", ergänzt Kristina Macic. Die Familie habe schon gescherzt, dass sie beide heute wie ein Brautpaar aussehen, sagten Lea und Luca lachend. "Und nachher wird ganz groß gefeiert. Wir freuen uns unheimlich."

Derweil ist auch bei den Eltern in und vor der Kirche die Nervosität zu spüren. "Meine Leonie hat nur kurz geschlafen", sagt Mutter Anja Schmitt. Seit November hänge das weiße Kleid schon im Schrank, in den letzten Tage habe Leonie es mehrfach vor dem Spiegel probiert. Die Erstkommunion sei ja auch ein großer Augenblick im Leben jedes Katholiken, erklärt Onkel Thomas Düren. "Ab heute gehört sie zu den Großen in der Kirche dazu und kann mit nach vorne zum Altar gehen."

Die Kinder sind derweil mit den Katecheten, die ihnen in der Vorbereitung halfen, und den Messdienern schon unterwegs zum Kirchenportal. Die Glocken von Herz Jesu läuten, Pfarrer Powalla gibt das letzte Zeichen, dass es jetzt ernst wird. In der Kirche sind alle Besucher aufgestanden, um den Kommunionskindern einen gebührenden Empfang zu bereiten. Kirchenmusiker Michael Langenbach-Glintenkamp lässt die Orgel feierlich ertönen. Jesus habe diesen Kindern bei ihrer Taufe das Angebot gemacht, mit ihnen Freundschaft zu schließen, sagt Pfarrer Powalla. Die Erstkommunion als weiteres Sakrament bedeute, dass die Kinder nun selbst mit Jesus diese Freundschaft ein Leben lang besiegeln wollten.

Väter fotografieren die Kommunionkinder, die im Zentrum der Kirche versammelt sind. Die Gemeinde singt "Gloria, Ehre sei Gott", lauscht dem Evangelium, bekennt ihren Glauben und nimmt die Kinder in ihre Mahlgemeinschaft auf. Jeder wird vom Pfarrer einzeln zum Altar gebeten. Lea, Luca, Leonie und Kristina können es gar nicht erwarten: "Komm, Lea, Jesus Christus ruft Dich."

Der Weiße Sonntag

Der Weiße Sonntag ist der Sonntag nach Ostern. In der katholischen Kirche ist er traditionell der Tag der Erstkommunion. Da der Tag aber in den Osterferien liegt, wählen einige Pfarreien auch einen anderen Sonntag für diese Feierlichkeiten. Woher die Bezeichnung "Weißer Sonntag" stammt, ist nicht klar. Wahrscheinlich rührt er von den weißen Taufgewändern her, die die in der Osternacht Getauften bis zum Weißen Sonntag trugen.

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