Rhetorik-Wettbewerbs der Rotarier Was Schüler an der Schule ändern würden

RÜNGSDORF · Einige der 13 Teilnehmer an der Finalrunde des Schüler-Rhetorik-Wettbewerbs der Rotarier im Rheinhotel Dreesen hatten gerade erst vor wenigen Tagen ihr Abitur bestanden. Und jetzt sollten sie bereits eine Fünf-Minuten-Rede zum Thema "Schule - was würde ich ändern" halten.

Souveräner Vortrag: Teilnehmerin Luisa Lüttgen beim Rhetorik-Wettbewerb .

Souveräner Vortrag: Teilnehmerin Luisa Lüttgen beim Rhetorik-Wettbewerb .

Foto: Ronald Friese

Zwar hatten die 17- und 18-Jährigen eine Vorbereitungszeit von etwa zwei Wochen, aber was sie so drauf hatten, konnte sich sehen und vor allem hören lassen.

"Wir ermitteln hier die Besten der Besten", erläuterte Klaus Müller vom Jugenddienst des Distrikts 1910 von Rotary International, dem insgesamt 77 Clubs angehören. 20 lokale Rhetorik-Wettbewerbe hatte es im vergangenen Jahr gegeben, gestern Nachmittag kamen die lokalen Sieger dann im Rahmen der Auftaktveranstaltung des zweitägigen Rotariertreffens im Dreesen zusammen. "Sie haben bereits unter Beweis gestellt, dass Sie reden können", sagte Jury-Vorsitzender Nikolaus Kircher aus Bad Godesberg. Und ans Publikum gerichtet sagte er: "Sie werden sehen, wie bravourös die das machen."

Bewertet wurden beispielsweise Inhalt und Struktur der Reden, die Sprache, die Körperbewegung, die Stimmführung und die Souveränität des Vortrags, für den Text nur als Stichworthilfe erlaubt war. Inhaltlich machte sich gleich die erste Rednerin, Luisa Lüttgen aus Düren, für mehr Experten im Schulunterricht stark und berief sich dabei auf ein Braunschweiger Pilotprojekt mit dem Titel "Experten in die Schule", dessen bundesweite Einführung sie verlangte. Vor allem solle Schule "eine Brücke zum Beruf schlagen und kein Ort der Theorie sein."

Hannah Göbbels, ebenfalls aus Düren, forderte die Politiker auf, in die Schulen zu gehen. Und: "Die Politik muss mutiger werden." Die heutigen Schulen sollten, so ihre Vorstellung, Orte sein, wo Talente entdeckt und Potenziale entfaltet würden. Adrian Arab, einer von fünf teilnehmenden Jungen, der gerade am Europa-Gymnasium in Bornheim sein Abitur bestanden hat, thematisierte vor allem den medialen Wandel, den die Schulen nicht verschlafen dürften. "Abgeschaltete Smartphones in der Schule sind absurd", meinte er. "Wir brauchen vor allem eine Schule, die motiviert und neugierig macht", so der Bonner.

Die Siegerehrung des Rhetorik-Wettbewerbs nahm der scheidende Distriktgovernor Klaus von Schnakenburg vor und ehrte Martin Schütto aus Trier (1. Platz), Maria Lisovets aus Neandertal (2. Platz) und Nicola Schneider aus Siegen, die Dritte wurde.

Die Ergebnisse des Rhetorik-Wettbewerbs gehen übrigens an die Kultusministerien in NRW und Rheinland-Pfalz. Heute, Samstag, wird Telekom-Chef Timotheus Höttges als Festredner der Distriktkonferenz im Rheinhotel Dreesen erwartet. Medien-Experte Höttges spricht dann über den "Einfluss der modernen Informations- und Dokumentationstechnik auf die Veränderungen in der Gesellschaft".

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