Aktion im Waldkrankenhaus Bad Godesberg Wie saubere Hände leben retten können

Bad Godesberg · Wenn es um die Übertragung von Keimen geht, sind die Hände das größte Risiko. Warum saubere Hände leben retten können, zeigte nun ein Aktionstag im Waldkrankenhaus in Bad Godesberg, der über Handhygiene aufklärte.

 Der Krankenhaushygieniker Thomas Talaska reinigt sich seine Hände mit Desinfektionsmittel im Kreiskrankenhaus in Prenzlau.

Der Krankenhaushygieniker Thomas Talaska reinigt sich seine Hände mit Desinfektionsmittel im Kreiskrankenhaus in Prenzlau.

Foto: dpa

Die Hände sind das größte Risiko, wenn es um die Übertragung von Keimen geht. Die wandern meist unbemerkt von Hand zu Hand. Die sicherste und einfachste Methode Krankheiten vorzubeugen, ist Handhygiene. Um darüber zu informieren, fand am Mittwoch im evangelischen Waldkrankenhaus an der Venner Straße der Aktionstag "Saubere Hände" statt. Die Hygienefachkräfte der Johanniter und der Hygienemittelhersteller Schülke erklärten Mitarbeitern und Interessierten, auf was sowohl im Alltag als auch im Krankenhaus zu achten ist.

"Einmal im Jahr veranstalten wir diesen Aktionstag, um das Bewusstsein dafür zu schaffen, wie wichtig saubere Hände sind", sagte Unternehmensvertreter Christian Deutsch. 80 bis 90 Prozent aller Keime würden schließlich über die Hände übertragen. Deswegen sei Aufklärung und Vorsorge so wichtig. Das bestätigte auch Alexandra Dittmann von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Köln. "Um gesund durch den Alltag und vor allem durch die kalte Jahreszeit zu kommen, gibt es von uns einige wichtige Tipps", sagte die Pressereferentin.

Händewaschen senkt Anzahl der Keime

Laut BZgA senkt gründliches Händewaschen nämlich die Anzahl der Keime an den Händen auf bis zu ein Tausendstel. Damit könne das Risiko verringert werden, dass Erreger beispielsweise mit dem Essen in den Mund und in den Körper gelangen oder an Familienmitglieder und Freunde weitergereicht werden. Deshalb rät die BZgA, die Hände nicht nur zu waschen, wenn sie dreckig sind, sondern immer, wenn man nach Hause kommt, eine Toilette besucht oder die Nase geputzt hat. Außerdem nach dem Husten oder Niesen und nach dem Kontakt mit Tieren oder Abfällen. Zudem sollten immer vor den Mahlzeiten und vor der Einnahme von Medikamenten die Hände gereinigt werden.

Wichtig ist laut Bundeszentrale ebenfalls, die Hände vor und nach dem Kontakt mit Kranken zu säubern. "Hier reicht Händewaschen aber nicht mehr aus", sagte Deutsch. Gerade im Krankenhaus müsse in erster Linie mit Desinfektionsmittel gearbeitet werden. Nach Deutsch sollte dieses auch häufiger im Alltag zum Einsatz kommen, da es Keime auf den Händen besser beseitige und die Haut nicht so sehr austrockne. "Trotzdem kann beim Desinfizieren einiges schiefgehen", warnte Frank Wegener, Hygienefachkraft der Johanniter. Häufig würden in Krankenhäusern die Hände nicht richtig desinfiziert, obwohl gerade Kranke abwehrgeschwächt und damit besonders infektionsanfällig seien.

Desinfektionsmittel mindestens 30 Sekunden einreiben

Deswegen müsse darauf geachtet werden, dass genügend Desinfektionsmittel benutzt wird und man es mindestens 30 Sekunden bis zu den Handgelenken verteilt und einreibt. "Gerade Fingerkuppen, Daumen und die Fingerzwischenräume dürfen nicht vergessen werden", sagte Wegener. Durch Personalmangel im Krankenhaus sei oft nicht genug Zeit, um zwischen der Behandlung verschiedener Patienten die Hände gründlich zu desinfizieren. Und auch Besucher würden die Thematik häufig nicht ernst nehmen. "Daher ist dieser Aktionstag so wichtig", sagte Deutsch. "Durch die richtige und gründliche Handhygiene können Menschenleben gerettet werden."

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